Moderne Tierernährung schont die Umwelt und sichert die globale Nahrungsmittelversorgung; effektiver als reduzierter Fleischkonsum
Laxenburg/Berlin (aho) – Werden Rinder, Schafe und Ziegen in der Weidehaltung nicht nur mit Gras, sondern auch mit energierechen Futtermitteln wie Getreide, Ölkuchen oder Silomais gefüttert, so ist ihre Aufzucht klimafreundlicher und bringt den Landwirten höhere Erlöse. So gefüttert wachsen die Tiere schneller und haben eine höhere Milchleistung. Das ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA), die im US-Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler widersprechen damit der oftmals in den Laienmedien geäußerte Forderung nach einer weniger intensiven Fütterung und Weidehaltung.
Durch eine bessere Fütterung könnte mehr Vieh auf einer kleineren Fläche gehalten werden und die Treibhausgas-Emissionen je Liter Milch und Kilogramm Fleisch würden sinken. Außerdem sei so die Zucht preiswerter und die Versorgungssicherheit größer, sagte Petr Havlík vom IIASA. Global gesehen würde dies auch die Nahrungsmittelversorgung verbessern, führte er weiter aus. Co-Autorin Sabine Fuss, Leiterin der Arbeitsgruppe Ressourcen und Internationaler Handel am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) in Berlin erläuterte: „Eine effizientere Viehhaltung könnte zu einem der Schlüssel beim Klimaschutz werden. Sie leistet einen größeren Beitrag zur Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen als ein verminderter Fleischkonsum. Ernährungssicherheit und Klimaschutz schließen sich hier nicht aus, sondern gehen Hand in Hand.“ Der Ausstoß von Treibhausgasen kann bis zum Jahr 2030 um 23 Prozent gesenkt werden, wenn Viehhalter weltweit ihre Tiere künftig auch mit Getreide zufüttern anstatt sie ausschließlich weiden zu lassen. Dieser Effekt entsteht ohne zusätzliche Klimapolitik und geht vor allem auf die verminderte Landnutzung durch das neue, produktivere System zurück, so die Wissenschaftler.
Laut den Forschern spielt dabei jedoch die Politik eine wichtige Rolle. „Nur wenn die Politik für entsprechende Aufklärung unter den Farmern sorgt und ihnen einen besseren Zugang zu den Märkten verschafft, ist der Umbruch in der Landwirtschaft möglich“, sagt Fuss. Zudem seien Sicherheitsvorkehrungen nötig, damit diese intensivierte Form der Landwirtschaft nicht zu anderen Umweltschäden führt oder den Tierschutz beeinträchtigt.
Weltweit wird der Fleischproduktion derzeit immer mehr Raum bereitgestellt, der somit nicht mehr der Agrarproduktion von Feldfrüchten zur Verfügung steht. Denn vor allem in asiatischen Ländern wie China und Indien wird der Hunger auf Fleisch immer größer: Weltweit werden die Menschen laut anderen Forschungen bis zum Jahr 2050 doppelt so viel Fleisch wie heute verzehren.
Den Originalartikel im Fachmagazin PNAS finden Sie hier.
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Joerg Bauer
absolut logisch und international anerkannt. Nur eben nicht in Deutschland, wo Kleinstorganisationen trotz steigender Umsätze nach Konservierung extensiver Strukturen und Bewahrung traditioneller Landwirtschaft fordern. Schrecklich, diese Funktionäre: http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Loewenstein-vermutet-Strategie-zur-Industrialisierung-der-Landwirtschaft-1358757.html
Feb 27th, 2014
Reply to “Moderne Tierernährung schont die Umwelt und sichert die globale Nahrungsmittelversorgung; effektiver als reduzierter Fleischkonsum”