Durchsuchungen in Bad Bevensen und Bonn: Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt gegen Neuland
Hamburg/Oldenburg (aho) – Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat die Ermittlungen um Etikettenschwindel beim Tierschutzlabel Neuland ausgeweitet. Das berichtet NDR Info unter Berufung auf die Behörde. Demnach hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch an insgesamt fünf Orten Räumlichkeiten durchsucht. Die Ermittler beschlagnahmten nicht nur in Bad Bevensen, sondern nach Informationen von NDR Info auch bei den Aufsichtsräten*, sowie in der Zentrale des übergeordneten Neuland-Vereins in Bonn Akten- und Datenmaterial.
Die Vorwürfe wegen Verstößen gegen das Kennzeichnungsrecht und Betrug richten sich nun gegen den Geschäftsführer der in Bad Bevensen ansässigen Vermarktungsgesellschaft. Er soll gewusst haben, dass unter der Marke Neuland über Jahre hinweg ganz konventionell gemästete Hähnchen verkauft wurden
Das Neuland-Gütesiegel soll Fleisch aus „besonders artgerechter“ Tierhaltung kennzeichnen. Die Trägerorganisationen sind der Deutsche Tierschutzbund, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft. Erst Mitte April war bekannt geworden, dass unter dem Neuland-Siegel jahrelang konventionell produziertes Geflügelfleisch verkauft wurde. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hatte Ermittlungen gegen den Hähnchenmäster aufgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber NDR Info erklärte, ergaben sich die Durchsuchungen am Mittwoch aus dem bei dem Landwirt festgestellten Material.
*Zum Vorstand gehören:
- Vorstand Wolfgang Apel, Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbund e.V.;
- Vorstand Dr. Hans-Georg Starck, BUND;
- Vorstand Dr. Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf, AbL.
Reply to “Durchsuchungen in Bad Bevensen und Bonn: Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt gegen Neuland”