Niederländische Tierschützer melden deutlichen Zuwachs beim Tierwohllabel „Beter Leven“
Den Haag/Berlin (aho) – Während das Tierschutzsiegel des Deutschen Tierschutzbundes trotz staatlicher Millionenförderung in der Bedeutungslosigkeit dahindümpelt, meldet die niederländische Tierschutzorganisation „Dierenbescherming“ deutliche Steigerungen bei der Nutzung ihres Siegels „Beter Leven“. Seit 2010 stieg die Zahl der teilnehmenden Landwirte um 45%. Aktuell tragen mehr als 1.000 landwirtschaftlich Betriebe ein „Beter Leven“-Siegel. Das dreistufige Tierwohlsiegel soll den Tieren durch mehr Platz, Kastrationsverzicht, Auslauf und Beschäftigungsmaterial bessere Haltungsbedingungen gewährleisten.
Im niederländischen Lebensmitteleinzelhandel sind über 500 Frischfleischprodukte mit dem Siegel ausgezeichnet, was einen Anteil von 15% des Frischfleischsortiments ausmacht.
„gnadenlos erfolglos“
Die Zahl der am Tierwohlprogramm des Deutschen Tierschutzbundes teilnehmenden Schweinehalter ist nach Recherchen der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „taz“ vom Juli diesen Jahres von 16 auf sieben gesunken. Ebenso hatte sich die Zahl der Hühnermäster von 44 auf 38 verringert. „Das ist extrem wenig im Vergleich zu den insgesamt 200.000 Betrieben, die in Deutschland Tiere halten“ so die „taz“.
Auch der vom Deutschen Tierschutzbund getragene Verein „Neuland“ ist auch im Jahr 25 nach seiner Gründung nicht aus der Nische herausgekommen. Vielmehr wurde das Markenfleischprogramm, welches Qualitätsfleisch aus besonders artgerechter und umweltschonender Tierhaltung verspricht, von einer Reihe von Betrugsskandalen erschüttert. Eine Woche vor Bekanntwerden der letzten Betrugsvorwürfe feierte „Neuland“ in Berlin mit einem großen Parlamentarischen Abend sein 25-jähriges Bestehen. Dabei gab man den anwesenden Politikern von Bund und Ländern noch selbstbewusst wohlgemeinte Ratschläge.
Das Markenfleischprogramm „Neuland“ ist nach Ansicht von Dr. Martin Wille „gnadenlos erfolglos“. Das erklärte der frühere SPD-Agrarstaatssekretär bei einer Veranstaltung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück. „Tief deprimierend“ sei, dass Neuland bei Verbrauchern kaum Anklang finde, obwohl sich angeblich viele Menschen für den Tierschutz engagierten. Massiver Betrug innerhalb der Neuland-Organisation hätte außerdem zu einem Vertrauensverlust geführt.
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