Wissenschaftler: Bedenkliche Keime auf Importgemüse
Zürich/Aarau (aho/lme) – Importgemüse aus der Dominikanischen Republik, Indien, Thailand und Vietnam ist häufig mit antibiotikaresistenten ESBL-Keimen belastet. Hierzu berichten schweizer Wissenschaftler der Universität Zürich und des Kantonalen Büros für Verbraucherschutz in Aarau.
Von jeder vierten (25.4%) Gemüseprobe konnten sie Keime wie Klebsiella pneumoniae, Enterobacter cloacae, Enterobacter aerogenes und Cronobacter sakazakii nachweisen. Zudem konnte eine Vielzahl von Resistenzgegen isoliert werden.
Die Wissenschaftler weisen auf die Bedeutung solcher Keime für den Verbraucherschutz hin und fordern international gültige Standards für die Landwirtschaft und Wasserqualität (1).
In der Fachliteratur wird immer wieder auf kontaminierte Gemüse- und Kräuterimporte hingewiesen. Da Gemüse und Kräuter häufig als Salate oder „Smoothies“ (Gemüsesäfte) von gesundheitsbewussten Verbrauchern unerhitzt genossen werden, gelangen so bedenkliche Keime zum Verbraucher. Im Gegensatz hierzu werden Keime auf Fleisch beim Braten oder Kochen abgetötet.
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(1) Zurfluh K, Nüesch-Inderbinen M, Morach M, Zihler Berner A, Hächler H, Stephan R.
Extended-spectrum-β-lactamase-producing Enterobacteriaceae isolated from vegetables imported from the Dominican Republic, India, Thailand, and Vietnam.
Appl Environ Microbiol. 2015 May 1;81(9):3115-20.
doi: 10.1128/AEM.00258-15. Epub 2015 Feb 27.
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