Laktierende Sauen: Höchstleistungen nur bei guter Futterversorgung
(aid) – In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Reproduktionsleistung von Sauen deutlich erhöht. Gute Betriebe setzen mittlerweile durchschnittlich 12,5 Ferkel pro Wurf bzw. über 30 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Dabei ergibt sich diese Entwicklung weniger aufgrund einer Verringerung der Ferkelverluste, sondern vor allem wegen der zunehmenden Anzahl geborener Ferkel.
Ein solcher Zuwachs an Ferkeln pro Wurf fordert den Sauen eine ganze Menge ab. Um die Ferkel gut zu ernähren, muss eine Sau eine Milchleistung von täglich 14 bis 15 kg erbringen. Dieses Leistungsniveau entspricht etwa dem 4,5-fachen Erhaltungsbedarf einer Sau und damit in etwa dem Niveau, auf dem sich hochleistende Milchkühe bewegen. Anders als bei Kühen erbringen Sauen ihre Leistung ziemlich unabhängig von der eigenen Versorgungslage. So mobilisieren Sauen bei einer nicht ausreichenden Futtergrundlage bis zu einem Kilogramm an Körperfett pro Tag, um ihre Ferkel ausreichend mit Milch zu versorgen. Das gilt grundsätzlich auch hinsichtlich der Versorgung mit Protein, wobei sich der Abbau von Körperprotein für die Sau wesentlich problematischer gestaltet. Neben einem deutlichen Konditionsverlust sind auch negative Folgen für die Fruchtbarkeit der Sau vorhersehbar.
Sauenhaltern empfiehlt Professor Andreas Susenbeth vom Institut für Tierernährung und Stoffwechselphysiologie der Kieler Christian-Albrechts-Universität, ihre Sauen gut mit Futter zu versorgen, um körpereigenen Abbauprozessen entgegen zu wirken. Zudem sei es wichtig, Ferkel bereits früh mit einem ergänzenden Futter zu versorgen. Das sei notwendig, um die Sauen zu entlasten und die Produktionsfähigkeit zu erhalten.
Dr. Uwe Scheper, aid
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