Rinderpraxis: Viele Rinder und Kühe immer noch mit Selenmangel
Ludwigsburg (aho) – Die Rinder in Deutschland, Dänemark, Österreich und der Schweiz sind häufig mit Selen unterversorgt. Das belegt eine Untersuchung von Serumproben im Labor der Vet Med Labor GmbH, IDEXX Laboratories, Ludwigsburg. Für die Auswertung standen 30 462 Proben aus Deutschland, 4004 Proben aus Österreich, 3232 Proben aus der Schweiz sowie 3251 Proben aus Dänemark aus dem Zeitraum zwischen 1.1.2006 und 30.06.2015 zur Verfügung.
Die Messwerte wurden wie folgt kategorisiert: 50–150 µg/l: ausreichende Versorgung, < 50 µg/l: Unterversorgung, > 150 µg/l: Überversorgung.
Im Untersuchungszeitraum zeigte sich ein genereller Trend zur Verschlechterung der Selenversorgung. In Dänemark liegt die Selenversorgung deutlich an der Spitze. Hier belegten die Untersuchungen eine ausreichende Versorgung bei 77,4% der Proben, doch lässt sich auch bei diesem Land eine leichte Tendenz zur Verschlechterung erkennen.
Die gravierendste Verschlechterung der Selenversorgung mit stark fallender Tendenz war für Österreich mit 38% Unterversorgung festzustellen, gefolgt von Deutschland mit 30% Unterversorgung. Für die Schweiz ergab sich eine gleichbleibend schlechte Versorgungslage mit 49% Unterversorgung.
Aufgrund des anhaltenden Trends in der Selenunterversorgung wird für Rinderherden eine jährliche Kontrolle der Selenversorgung durch Bestimmung der Selenkonzentration im Serum empfohlen, um gegebenenfalls Selen zu substituieren und die Gesundheit der Tiere zu erhalten.
A. Müller, B. Freude
Trend der Selenversorgung beim Rind in den Ländern Österreich, Schweiz, Deutschland und Dänemark
Retrospektive Analyse von Serumproben aus den Jahren 2006–2015
Tierärztliche Praxis Großtiere, 2016, Heft 2, S. 99-106
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