Giftige Gartenabfälle gedankenlos entsorgt: 13 Schafe verenden an einer Eibenvergiftung
[Verendete Schafe]
[Achtlos entsorgter Eiben-Grünschnitt]
Gudensberg-Dorla (aho) – Immer wieder kommt es zu Todesfälle bei Tieren, weil uninformierte Zeitgenossen giftige Gartenabfälle oder ungeeignete Futtermittel an Tiere verabreichen. Aktuell verendeten jetzt 13 Schafe in Gudensberg-Dorla (Hessen) an einer Eibenvergiftung. „Ich war wie vor den Kopf geschlagen“, sagte der Schafhalter Dr. Karsten Heyner am Donnerstag gegenüber der Presse. Ursachen wie ein Blitzschlag, wildernde Hunde oder eine falsche Fütterung konnten ausgeschlossen werden.
Das Verfüttern von Eibenzweigen hat fatale Folgen. Die Vergiftungserscheinungen treten wenige Stunden bis zwei Tage nach der Aufnahme der Pflanzen auf. Bereits 100 bis 200 g Eibennadeln können ein Pferd umbringen, bei einem ausgewachsenen Schwein wirken schon 75 g tödlich. Auch Rinder und Schafe werden immer wieder Opfer der Unachtsamkeit von Gartenbesitzern. Bei Rindern soll das Fressen von 0,5 bis 5 Kilo Eibennadeln eine Vergiftung auslösen können.
Alle Teile der Eibe sind für Menschen und Tiere giftig, besonders hoch ist die Giftkonzentration in älteren Nadeln. Der gefährlichste Giftstoff ist das Taxin B, ein chemisch kompliziert aufgebauter Stoff, der zu Atemlähmung in Verbindung mit Herzstillstand führt. Gelegentlich werden auch plötzliche Todesfälle beschrieben. Die Therapiemöglichkeiten sind gering, da die Tiere meistens die tödliche Dosis an Nadeln und Zweigen auf einmal fressen.
Die Eibe ist ein bis zu 15 m hoher immergrüner Nadelbau, der auch als Strauch vorkommt. Aufgrund ihres attraktiven Aussehens wird die Eibe häufig in Gärten und Vorgärten als Ziergehölz oder Hecke angepflanzt. Charakteristisch für die Eibe sind die Früchte. Der holzige, schwarzbraune Samen wird von einem fleischigen, scharlachroten Samenmantel umhüllt, der wie eine Beere aussieht und zwischen dem dunklen Grün der Nadeln leuchtet.
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