Ferkelkastration: Schmerzausschaltung mit Butorphanol und Meloxicam unzureichend
München/Futtertkamp (aho) – Die betäubungslose Kastration von Ferkeln ist ab dem 1. Januar 2019 endgültig verboten. Viele Akteure aus Land- und Fleischwirtschaft hoffen immer noch auf eine Injektionsbehandlung, die vom Landwirt selbst ausgeführt werden kann und eine ausreichende Schmerzausschaltung gewährleistet. Bisherige Ansätze konnten die Anforderungen nicht erfüllen.
Im Rahmen einer Studie der Universität München am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp wurde sowohl die schmerzreduzierende Wirkung von Butorphanol (Morphasol® 4 mg/ml; Albrecht GmbH, Aulendorf), als auch die der Kombination von Butorphanol und Meloxicam (Metacam® 5 mg/ml; Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Ingelheim am Rhein) bei der Kastration von Saugferkeln untersucht. Hierzu wurden die zu kastrierenden Ferkel in verschiedenen Versuchsgruppen aufgeteilt.
Bei den Ferkeln der Versuchsgruppen wurde in einem ersten Versuchsabschnitt die postoperativen Schmerzen anhand der mittleren Cortisolkonzentration im Blut zwischen vier Versuchsgruppen verglichen.
Im zweiten Versuchsabschnitt wurden die intraoperativen Schmerzen mittels einer sogenannten Vokalisationsanalyse zwischen drei Versuchsgruppen verglichen. Hierzu wurde das Schreien und Quieken der Ferkel während der Kastration elektronisch aufgezeichnet und mittel eines Computerprogramms verglichen.
Die Ergebnisse sind insgesamt ernüchternd. Da sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen während der Kastration ergaben, deutet das Ergebnis der Studie darauf hin, dass die Gabe von Butorphanol bzw. der Kombination aus Butorphanol und Meloxicam keinen schmerzreduzierenden Effekt während der Kastration erzielt.
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