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Ministerin Otte-Kinast formuliert klare Forderungen an Wirtschaft und Bundespolitik

Branchengipfel zur Zukunft der Schweinehaltung in Niedersachsen

Hannover (ml) – Wie geht es weiter mit der Schweinehaltung in Niedersachsen? Diese Frage erörterten heute die Teilnehmer eines dreistündigen Branchengipfels. Auf Einladung der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast trafen sich rund 20 Vertreter von Handel, Verarbeitung, Schlachtunternehmen, Landwirtschaft und Berufsstand in Hannover, um die Zukunft der Schweinehaltung zu diskutieren.

Ministerin Otte-Kinast umriss die Gründe für den Branchengipfel: „Politik und Wirtschaft müssen gemeinsam nach einer Antwort auf die zahlreichen drängenden Fragen suchen, um für unsere Schweinehalter einen gangbaren Weg in die Zukunft aufzuzeigen. Dies sind wir nicht zuletzt den Verbrauchern schuldig, die sich eine einheimische Erzeugung mit kurzen Transportwegen in überschaubaren, durch Familienbetriebe geprägten Strukturen wünschen.“

Die auf Bundesebene angekündigte Initiative mit dem Ziel, die Übergangsfrist bis zum vollständigen Verbot der Ferkelkastration ohne Betäubung um zwei Jahre zu verlängern, begrüßt Ministerin Otte-Kinast ausdrücklich: „Das Signal, das die Berliner Regierungskoalition ausgesendet hat, stimmt mich zuversichtlich. Damit besteht Hoffnung für die Sauenhalter, dass sie nun genau die zweijährige Verlängerung erhalten, die Niedersachsen im Bundesrat gefordert hat. So kann es uns doch noch gelingen, den scharfen Strukturbruch in der Sauenhaltung zu vermeiden, der ansonsten zu erwarten wäre.“

Weitere Themen waren die „K-Fragen“ (Kastenstand und Kupieren) und das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Belgien. „Wir brauchen endlich klare Perspektiven und sichere Rahmenbedingungen“, sagte Otte-Kinast. Niedersachsen profitiert stark von der Veredelung. Es gibt 5.700 schweinehaltende Betriebe mit rund 8,5 Millionen Tieren. Der Produktionswert der niedersächsischen Schweinehaltung betrug in 2016 rund 2,2 Milliarden Euro, die Verkaufserlöse lagen bei rund 24 Milliarden Euro.

Ministerin Otte-Kinast formulierte klare Forderungen an alle Beteiligten: „Von der Wirtschaft erwarte ich, dass sie im Falle einer Verlängerung der Übergangsfrist für die betäubungslose Ferkelkastration die Zeit bis 2020 nutzt, um tragfähige Lösungen für eine nachhaltige und tiergerechtere Schweinehaltung zu entwickeln.“ Die Ministerin sieht vor allem die Verarbeitungs- und Einzelhandelsunternehmen in der Pflicht, möglichst schnell für verlässliche Vermarktungswege für Schweinefleisch zu sorgen, das unter Verzicht auf eine Kastration männlicher Ferkel erzeugt wurde. „Wegducken und auf die Politik hoffen, geht jetzt nicht mehr. Wer Marktmacht hat, muss auch Marktverantwortung an den Tag legen und unsere Schweinehalter beim Ausstieg aus der Ferkelkastration aktiv unterstützen.“, so Ministerin Barbara Otte-Kinast.

Sie erwartet vor allen Dingen, dass die Bundesregierung handelt: „Ich fordere den Bund auf, die für eine nachhaltige Schweinehaltung erforderliche Rechtssicherheit, namentlich im Bereich des Tierschutzrechts, schnellstmöglich wieder herzustellen. Nur so können wir erfolgreich der tiefen Verunsicherung unserer Landwirte begegnen.“ Ministerin Otte-Kinast bestand darauf, dass der Bund seine umfangreichen Kapazitäten im Bereich der Ressortforschung mit dem Ziel nutzt, zeitnah den Ausstieg aus der Ferkelkastration zu ermöglichen.

Gleichzeitig appellierte die Ministerin an die Verbraucher, ihre täglichen Kaufentscheidungen zu nutzen, um eine nachhaltige Schweinehaltung in Familienbetrieben in Niedersachsen und ganz Deutschland zu unterstützen. „Wer einen Verzicht auf die Ferkelkastration will, muss auch bereit sein, mehr Geld für tiergerechter erzeugte Produkte auszugeben.“, so Ministerin Otte-Kinast. Als wichtigen Schritt wertet sie in diesem Zusammenhang den bevorstehenden Start des staatlichen Tierwohl-Labels, das Verbrauchern viele Wahlmöglichkeiten zugunsten höherer Tierwohlstandards eröffnen wird. Die Ministerin forderte den Bund auf, die Entwicklung des Labels zu beschleunigen und seine Kriterien schnellstmöglich und unter Berücksichtigung bereits bestehender Tierwohl-Label festzulegen. Für die Ministerin ist zudem klar: „Der Bund muss Mittel bereitstellen, um Schweine haltenden Betrieben die Teilnahme am Tierwohl-Label zu erleichtern. Mit Marketing für das Label allein ist es nicht getan.“

Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast verbindet ihre Forderungen an die verschiedenen Akteure mit einem klaren Bekenntnis zum Tierschutz: „Der Ausstieg aus der Ferkelkastration ohne Betäubung wird von mir in keiner Weise in Frage gestellt. Je schneller er kommt, desto besser.“ Der heutige Branchengipfel solle auch dazu beitragen, die in Aussicht gestellte zweijährige Übergangsfrist möglichst nicht vollständig ausschöpfen zu müssen.

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