LK Emmendingen: Aujeszkysche Krankheit bei Wildschwein nachgewiesen
Emmendingen (pm) – Am 2. Juni 2022 ergab sich im Landkreis Emmendingen der Verdacht, dass ein Wildschwein mit dem Virus der Aujeszkyschen Krankheit (AK), auch Pseudowut genannt, infiziert war. Das Wildschwein wurde zuvor auf der Jagd im Staatswald in Teningen erlegt. Im Rahmen einer Untersuchung von Proben des erlegten Tieres hatte sich dann ein Verdacht auf AK ergeben, der im Anschluss dem Landwirtschaftsministerium mitgeteilt wurde. Am heutigen Nachmittag hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) als zuständiges nationales Referenzlabor den Nachweis von Virus-Antigen bei dem erlegten Tier schließlich bestätigt. Vorsorglich war die Kreisjägervereinigung bereits im Vorfeld als besonders betroffener Verband über den Verdachtsfall informiert worden, so dass diese ihre Mitglieder entsprechend unterrichten konnte.
Die Aujeszkysche Krankheit ist für den Menschen ungefährlich. Bei allen anderen Säugetieren, einschließlich Hunden und Katzen, verläuft eine Infektion mit dem Virus der AK immer tödlich. Eine besondere Ansteckungsgefahr besteht für Hausschweine, Hunde und Katzen. Um einen Eintrag der Aujeszkyschen Krankheit (AK) in Hausschweinebestände zu vermeiden, müssen Schweinehalter generell und insbesondere Schweinehalter, die auch Jäger sind, die geltenden Hygienevorschriften strikt beachten und vor Betreten der Stallungen Kleidung und Schuhe wechseln.
Laut Landwirtschaftsministerium ist die Aujeszkysche Krankheit (AK) seit 2003 in der gesamten Hausschweinepopulation Deutschlands getilgt. Dies gelang auch durch die flächendeckende Anwendung eines Impfstoffes. In Schwarzwildbeständen werden jedoch immer wieder vereinzelt Antikörper gegen das Virus der Aujeszkyschen Krankheit nachgewiesen, was ein Hinweis dafür ist, dass der Erreger in der Wildschweinepopulation immer wieder vorkommt.
Bei Hunden und Katzen ruft das Aujeszky-Virus einen unstillbaren Juckreiz hervor und endet tödlich. Eine Impfung dagegen gibt es nicht. Besonders mit Blick auf Jagdhunde gilt es deshalb, den Kontakt mit Wildschweinen zu vermeiden und auf die Verfütterung von rohem Fleisch und rohen Innereien von Wildschweinen zu verzichten. Hunde sollten an der Leine geführt werden, um direkten Kontakt mit Wildschweinen zu vermeiden.
Info des Landwirtschaftsministeriums:
Seit 2011 gibt es in Baden-Württemberg ein landesweites, umfangreiches Monitoring, bei dem Wildschweine auf Aujeszkysche Krankheit untersucht werden. Die Proben dafür stammen aus dem Monitoring zur Detektion der Schweinepesterreger. Dabei nehmen Jäger gezielt Blutproben von erlegten oder verunfallten Wildschweinen und schicken diese an die Landesuntersuchungsämter. Dabei kommt es immer wieder vor, dass in Einzelfällen Antikörper gegen das Aujeszky-Virus gefunden werden.
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