Tierseuchentelegramm vom 20.10.2022
Niederlande
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In Heythuysen (Gemeinde Leudal, Provinz Limburg) wurde auf einer Legehehhenhaltung die Vogelgrippe diagnostiziert. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, werden die rund 300.000 Hühner am Standort von der niederländischen Behörde für Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheit (NVWA) gekeult. Laut NVWA ist dies die größte Keulung in der niederländischen Geschichte.
Bittere Zwischenbilanz
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In den vergangenen 12 Monaten haben die Niederlande 5,8 Millionen Federtiere bei 98 Ausbrüchen der Vogelgrippe in Betrieben mit mehr als 50 Tieren gekeult. Dieses Vogelgrippejahr begann am 26. Oktober 2021 mit einem H5N1-Ausbruch in Zeewolde. Nach 11 weiteren Infektionen im November und Dezember hat die NVWA bis zum Jahreswechsel 500.000 gekeult.
Seit Oktober letzten Jahres hat die NVWA 4,7 Millionen Hühner, Legehennen, Enten, Puten, Masthähnchen und Wasservögel bei bestätigten Vogelgrippeausbrüchen getötet. Die Behörde tötete außerdem vorsorglich 1,1 Millionen Vögel an 43 Standorten. Diese Standorte befanden sich in der Nähe von infizierten Farmen, und einige hatten einen riskanten Kontakt mit einem infizierten Betrieb. Damit beläuft sich die Gesamtzahl der in zwölf Monaten gekeulten Tiere auf über 5,8 Millionen.
„Die tatsächliche Zahl ist etwas höher“, berichtet die NVWA auf ihrer Webseite. „Die Keulungszahlen für Hobbystandorte mit weniger als 50 Vögeln sind darin nicht enthalten“.
USA
Auch in den USA hat die Vogelgrippe zu massiven Tierverlusten geführt, was zu Exportverboten und einer geringeren Produktion von Eiern und Geflügelfleisch – insbesondere Puten – führte und gleichzeitig zur steigenden Inflation beitrug.
Daten des Landwirtschaftsministeriums der USA zeigen, dass beim letzten Ausbruch der Vogelgrippe im Jahr 2015 etwa 50 Millionen Federtiere betroffen waren. In diesem Jahr waren bisher 47,6 Millionen Vögel betroffen, wobei sich die Seuche auf 42 Bundesstaaten ausbreitete.
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