BAB 6/Bretzfeld: Autobahnstreife stoppt Ferntransport mit 4000 Enten
Heilbronn (aho) – Am Dienstag, dem 20.10.2009, fiel einer Streife der Autobahn- und Verkehrspolizei ein vorausfahrender Sattelzug dadurch auf, dass von diesem ständig Federn wehten. Da der Sattelzug nicht als Tiertransport gekennzeichnet war, konnte dieser erst beim Überholen als solcher erkannt werden.
Der mit 4000 ausgewachsenen Enten, in Behältnissen beladene Transport, wurde auf dem Parkplatz (BAB 6) nach der AS Bretzfeld in Richtung Nürnberg angehalten und kontrolliert. Gleich zu Beginn der Kontrolle wurden gravierende Verstöße festgestellt, weshalb das Veterinäramt Hohenlohe informiert und hinzugezogen wurde.
Es stellte sich heraus, dass der deutsche Transport, aus La Poiteriniere in Frankreich kommend, bereits über 12 Stunden unterwegs war. Vom Ziel in Ungarn war er noch mehr als 1000 km entfernt. Der angeblich sachkundige Beifahrer konnte keinen Befähigungsnachweis, keinen Transportplan, keine tierschutzrechtliche Zulassung der Transportfirma und kein Transport- und Desinfektionskontrollbuch vorlegen.
Obwohl die höchst zulässige Transportdauer für Geflügel von 12 Stunden bereits überschritten war, musste im Sinne der Tiere die Weiterfahrt nach Ingolstadt gestattet werden, da nur dort die Tiere für 24 Stunden abgeladen, gefüttert und getränkt werden können. Dies wurde durch das Veterinäramt Hohenlohe überwacht. Nachdem am Dienstagnachmittag der Abladevorgang abgeschlossen war stellte sich heraus, dass bereits einige wenige Tiere verendet waren. Alle anderen Enten wurden am Mittwochmorgen wieder aufgeladen und weiter nach Ungarn transportiert. Bei dem Federvieh handelte es sich ausschließlich um Elterntiere. Ob diese in Ungarn zur Schlachtung vorgesehen sind oder zu weiteren Zucht war nicht zu klären.
Sowohl Fahrer als auch Beifahrer sehen jetzt Anzeigen wegen tierschutzrechtlicher Bestimmungen entgegen.
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