Anwaltsschreiben an Kommunen: NRW-Geflügelwirtschaft will nur anonymisierte Daten zum Antibiotikaeinsatz
Düsseldorf (aho) – NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) hat der Geflügelwirtschaft „Drohung und Einschüchterungsversuche“ vorgeworfen. Die Geflügelwirtschaft versuche, „ganz offenbar, auf Kosten der Verbraucher Fehlentwicklungen in der Intensivtierhaltung weiter zu kaschieren“, sagte der Remmel der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montagausgabe). Hintergrund ist ein Streit zwischen dem Ministerium und der Geflügelwirtschaft um eine Studie, in der der Antibiotikaeinsatz in der Putenmast untersucht werden soll. Nun haben aber die betroffenen Kommunen, die für das Land die Daten der Mastbetriebe sammeln sollen, Post der Anwaltskanzlei Graf von Westphalen bekommen, die den Putenerzeugerverband und einige Erzeugergemeinschaften vertritt. In dem Schreiben, das der Redaktion der „Rheinischen Post“ vorliegt, behalten sich die Anwälte vor, andernfalls „gegebenenfalls gerichtliche Schritte gegen die Durchführung der Antibiotika-Studie einzuleiten“. Es sei „nicht ersichtlich, dass eine Studie über den Einsatz von Antibiotika in der Putenhaltung“ nicht auch ohne personenbezogene Daten erstellt werden könne, zitiert die Rheinische Post aus dem Schreiben.
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