Schweiz: Weniger Antibiotika in der Veterinärmedizin
Bern (aho) – Der Verkauf der in der Veterinärmedizin eingesetzten Antibiotika hat in der Schweiz 2012 gegenüber 2011 um insgesamt 8% abgenommen. Das teilte jetzt das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) in Bern mit. Gleichzeitig hat sich das Vorkommen von Methicillin-resistenten Staphylokokkus aureus (MRSA) vom Typ CC398 bei den Schlachtschweinen verdreifacht, so das BVET.
Im Jahr 2012 wurden gemäß Swissmedic insgesamt 57.157 kg Antibiotika für die Veterinärmedizin verkauft. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Abnahme von 8%. Im Vergleich zum bisherigen Spitzenjahr 2008 entspricht dies sogar einem Rückgang der Gesamtmenge um 21%. Die Abnahme der verkauften Antibiotika ist ungleich größer als die Abnahme der Tierbestände (Rinder -0,4%, Schweine -2%), was darauf hindeutet, dass im Vergleich mit dem Vorjahr in den Tierbeständen allgemein weniger Antibiotika eingesetzt wurde. Der Geflügelbestand ist laut BVET sogar gewachsen.
Trotz des Rückgangs der Menge an verkauften Antibiotika, haben sich in der Schweizer
Schlachtschweine-Population insbesondere der klonale MRSA vom Typ CC398 weiter verbreitet. Ihr Vorkommen bei Schlachtschweinen stieg im letzten Jahr von 5,6% auf 18%. Dieser MRSA-Typ wird auch in Nutztieren anderer europäischer Länder häufig gefunden und gehört zu den sogenannten ‚Nutztier-assoziierten‘ MRSA. Im Rahmen einer Fall-Kontroll Studie, die mit den im Jahr 2012 beprobten Schweinehaltungen durchgeführt wurde, konnte keine gemeinsame Quelle für die MRSA eruiert werden.
Man unterscheidet drei MRSA-Typen, die in Kontakt mit Menschen kommen: HA-MRSA verbreitet sich im Krankenhaus („Krankenhauskeim“), CA-MRSA in der Umwelt und der Nutztier-assoziierten CC398 in der Tierhaltung. Der Typ CC398 spielt in der Humanmedizin nur eine marginale Rolle.
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