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Freilandhaltung für Legehennen: Ein Risiko, aber keine Gefahr

Jedes dritte Ei, das in der Schweiz gegessen wird, stammt heute aus Freiland- und Auslaufhaltung. Diese Haltung bringt ein grösseres Risiko für Hühner-Krankheiten, bei gutem Management jedoch keine Gefahr. Die Schweizer Resultate lassen sich aber nicht aufs Ausland übertragen.

Von Edith Moos-Nüssli LID-Mediendienst Nr. 2611 vom 10. April 2003

„Viele Massnahmen sind nötig, damit die Legehennen gesund bleiben“, sagt Eierproduzent Rolf Inauen aus dem appenzellischen Haslen über die Freilandhaltung. 1989 scharrten auf seinem Betrieb die ersten Hennen im Freien und heute haben alle 10’000 Tiere Zugang zum Auslauf. Durch die Freilandhaltung entstehen neue Risiken. Erstens können sich Krankheiten schneller ausbreiten, zweitens können die Legehennen über Wildvögel angesteckt werden. Letzteres sei jedoch zurzeit keine Gefahr, stellt Richard Hoop vom Nationalen Referenzzentrum Geflügelkrankheiten an der Universität Zürich fest: „Man fand bei den Wildvögeln nicht wesentlich mehr Erreger als bei den Hausvögeln.“

Management ist entscheidend

Mit einem guten Management können Krankheiten vermieden werden. „Bei Bodenhaltung kann man mit Reinigung und Desinfizieren den Infektionsdruck um 95 Prozent reduzieren “, erklärt Inauen. Im Weide-Auslauf sei das um einiges anspruchsvoller. Um das Ausbreiten von Krankheiten zu verbreiten, braucht es deshalb ein Bündel von Hygienemassnahmen. Das beginnt damit, dass nur gesunde Junghennen eingestellt werden. In der Labelproduktion (Produktion mit Gütesiegel) ist vorgeschrieben, dass die Küken in der Schweiz geschlüpft sind und aufgezogen werden. Ferner werden dem Hühnerfutter teilweise Zusätze auf Kräuterbasis beigemischt, um die Gesundheit und die Abwehrkraft der Tiere zu stärken. Ausserdem ist die Ausgangsbasis in der Schweiz schon besser: Hier kommen viele Infektionserreger nicht vor, die im umliegenden Ausland in den letzten Jahren zu Problemen führten. Ferner gilt es den Auslauf zu pflegen. Auf dem Rütihof scharren die Hühner nicht immer auf der gleichen Weide und dazwischen grasen dort Schafe. „Die Grasnarbe ist dadurch besser geworden“, stellt Inauen fest. Nicht zuletzt müssen Besucherinnen und Besucher Schutzkleider anziehen und Transportkisten und Geräte müssen desinfiziert werden. Experte Hoop hält fest, dass Legehennen, die ins Freie können, nicht weniger gesund sind als solche, die nur unter Dach scharren. „Die Auslaufhaltung ist ein zusätzliches Risiko, aber keine Gefahr“, sagt er gegenüber dem LID, ein richtiges Management vorausgesetzt. Ausserdem trügen frische Luft und Sonnenstrahlen zur Gesundheit der Tiere bei. Klar sei jedoch, dass Hennen mit Auslauf häufiger Darmwürmer hätten. Weil Wurmeier mit dem Kot ausgeschieden werden, landen diese zum Teil auf den Wiesen, wo die Hühner wieder damit in Berührung kommen. Die meisten Würmer beeinträchtigen die Legeleistung aber nicht und dem Ei ist erst recht nichts anzumerken. Nur Spul- und Haarwürmer beeinträchtigen die Leistung. Pro Jahr landen ein bis zwei Hühner mit Spulwürmern auf Hoops Seziertisch, Haarwürmer hat er noch keine gefunden.

Kein Vergleich zum Ausland

„Die Erfahrungen in der Schweiz lassen sich aber nicht aufs Ausland übertragen“, betont Hoop. Erstens seien in der Schweiz die Bestände kleiner. Zweitens sei die Ausgangslage beim Verbot der Käfighaltung viel besser gewesen, weil vorher Krankheiten – zum Beispiel Salmonellen – schon jahrelang bekämpft worden waren. Im Ausland dagegen machen Krankheitserreger Probleme, die in der Schweiz nicht mehr vorkommen. Der Infektionsdruck sei viel höher, sagt der Geflügelspezialist. Drittens seien Junghennen in der Schweiz in der Regel frei von Infektionen, im nahen Ausland dagegen sei jede zweite Junghenne infiziert.

Fuchs und Mäusebussard haben besseren Zugang

Auch wenn die Schweizer Eierproduzenten das Krankheitsrisiko in der Freilandhaltung im Griff haben, bleiben Risiken. „Ich verliere immer wieder Hühner durch Mäusebussarde und so alle zwei Jahre erlebe ich im Frühling eine Fuchsattacke“, erzählt Inauen. Beim Ausstallen fehlen ihm im Schnitt hundert von zweitausend Hühnern. In den Auslauf zu gelangen ist für Füchse wesentlich einfacher als in einen geschlossenen Bodenhaltungsstall. Ferner haben auch in diesem Bereich Managementfehler härtere Folgen. So blieben nach dem ersten Auslauf nach einer längeren Kälteperiode am Abend die Auslauftüren offen. Der Fuchs nutzte die Gelegenheit: Auf dem Rütihof gackerten am anderen Morgen 90 Hennen weniger.

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