Schweiz: Katastrophale Zustände in Rinderhaltung
Bern (aho) – Bei einer Tierhaltungskontrolle am Dienstag in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Schweizer Seeland wurden 78 Tiere gefunden, die stark vernachlässigte Zustände aufweisen. Ein Tier musste sofort eingeschläfert werden. Das teilte jetzt die Kantonspolizei Bern mit. Eine Tierschutzorganisation hatte die zuständigen Behörden auf die Missstände aufmerksam gemacht.
Bei einer Kontrolle durch den Veterinärdienst des Kantons Bern und der Kantonspolizei Bern vor Ort am Dienstag, 22. Januar 2008 wurden teils katastrophale Zustände angetroffen: In mehreren Freilaufställen des Grossbetriebs werden insgesamt 78 Kälber, Rinder, Kühe und ein Stier gehalten. Die Tiere weisen starke Vernachlässigungen auf wie beispielsweise bei der Klauenpflege und bei der Reinhaltung.
Zudem stehen sie auf Bergen von Mist. Eine seit mehreren Tagen festliegende Kuh, welche unterernährt war und fieberte, musste durch den Amtstierarzt vor Ort eingeschläfert und mittels Seilwinde aus dem Stall geborgen werden.
Gemäß Vorgaben des Veterinärdienstes muss der Landwirt Sofortmassnahmen treffen. So sollen unter anderem der Viehbestand reduziert und bauliche Verbesserungen an den Stallungen an die Hand genommen werden. Es werden vor Ort kontinuierlich Kontrollen vorgenommen, so die Kantonspolizei.
Der Landwirt wird mit einer Strafanzeige wegen Missachtung des Tierschutzgesetzes und des Umweltschutzgesetzes zu rechnen haben. Aus mehreren Ställen fließt das Mistwasser direkt auf die Strasse oder beispielsweise das Güllewasser via Strasse direkt in die Kanalisation, so die Kantonspolizei Bern.
Fotos: Kantonspolizei Bern