Umweltministerin Conrad: Schächten verbieten +++ Geschächtetes Fleisch kennzeichnen
Mainz (aho) – Die rheinland-pfälzische Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Margit Conrad hat sich gegen das Schlachten von Tieren ohne Betäubung ausgesprochen. „Wir fordern ein EU-weites und ausnahmsloses Verbot dieser Praxis und des Schächtens“, sagte Conrad. „Der jetzige Vorschlag der EU-Kommission geht nicht weit genug und fällt hinter die Standards des deutschen Tierschutzrechts zurück. Die Mehrheit der Menschen lehnt das Schlachten von Tieren ohne Betäubung als tierschutzwidrig ab. Eine EU-Verordnung muss Schlachttiere vor unnötigen Schmerzen schützen.“
Rheinland-Pfalz fordert in der Sitzung des Bundesrates am 7. November Nachbesserungen am entsprechenden Verordnungsentwurf der EU-Kommission. Die Bundesregierung wird gebeten, sich für ein EU-weites und ausnahmsloses Verbot des Schlachtens ohne Betäubung einschließlich des „Schächtens“ einzusetzen.
Erst wenn für diese Forderung keine Mehrheit zu erreichen sein sollte, so fordert Rheinland-Pfalz die Kennzeichnungspflicht für Fleisch und Erzeugnisse von Tieren, die ohne Betäubung geschlachtet wurden. Die Kennzeichnungspflicht erstreckt sich bislang noch nicht auf die Schlachtmethode.
Conrad: „Mit einer Kennzeichnung hätten die Verbraucherinnen und Verbraucher wenigstens die Möglichkeit, sich bewusst gegen diese Produkte zu entscheiden.“ Es sei davon auszugehen, dass Fleisch und Fleischerzeugnisse aus Mitgliedstaaten der Gemeinschaft oder Drittländern auf den deutschen Markt gelangten, die aus Schlachtungen ohne Betäubung stammen.
Rheinland-Pfalz setzt sich seit 2007 für ein EU-weites Verbot des Schächtens und für die Kennzeichnung beziehungsweise das Importverbot von geschächtetem Fleisch ein. Frau Ministerin Conrad hat in diesem und dem vergangenen Jahr den damaligen Bundeslandwirtschafts- und Verbraucherminister Horst Seehofer schriftlich gebeten, sich auf EU-Ebene für diese Forderungen stark zu machen.