Schweizer Fleisch-Fachverband SFF: Schmerzfreie Kastration rasch umsetzen
Luzern (aho) – Ab 1. Januar 2010 ist in der Schweiz die Ferkelkastration ohne Schmerzausschaltung verboten. Die Schweizer Fleischverarbeiter engagieren sich für eine rasche Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben. Der Hauptvorstand des Schweizer Fleisch-Fachverbandes (SFF) empfiehlt den Schlachtbetrieben, mit ihren Lieferanten zu vereinbaren, dass alles aus männlichen Tieren gewonnene Schweinefleisch bereits anfangs 2009 den neuen Vorschriften entspricht, da diese einen bedeutenden Fortschritt für das Tierwohl bewirken.
Männliche Schweine entwickeln mit der Geschlechtsreife einen von den Konsumenten nicht akzeptierten Ebergeruch. Gegenwärtig bestehen zwei Methoden, ihn auszuschalten, nämlich die schmerzfreie Kastration unter Inhalationsnarkose und die Impfung gegen Ebergeruch. Bei der Wahl der Methode ist die Akzeptanz durch die Käuferschaft von Schweinefleisch maßgebend, so der SFF. Außerdem sind die Auswirkungen auf die Eingangskontrolle bei der Anlieferung der Tiere in den Schlachtbetrieben zu berücksichtigen. Unter diesen Aspekten favorisiert der Schweizer Fleisch-Fachverband die schmerzfreie Kastration unter Inhalationsnarkose. Vorbehalte der Konsumenten und der zusätzliche Aufwand in den Schlachtbetrieben zur Erfolgkontrolle der Impfung (Ausscheidung nicht erfolgreich geimpfter Tiere) sind die Gründe für die Zurückhaltung gegenüber dieser Methode. Mit Rücksicht auf die neuen Anforderungen an die Tierhalter und im Interesse einer raschen Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben schließt der SFF als Übergangslösung die Impfung jedoch nicht aus, wo die Inhalationsnarkose bei kleinen Schweineproduzenten unüberwindliche Probleme stellt.