Bestialischer Gestank: Kairo hat kein Schwein mehr
[(C) IRIN] Kairo (aho) – Die Entscheidung der Ägyptischen Regierung alle 300.000 Schweine des Landes töten zu lassen, um einen „Ausbruch der Schweinegrippe“ beim Menschen zu verhindern, hat sich als fataler Fehler herausgestellt. Wie der UN-Informationsdienst „IRIN“ berichtet, versinken jetzt ägyptische Städte wie Kairo im Müll und leiden unter bestialischem Gestank von organischem Abfall, der seit Monaten am Straßenrand verrottet. Verzweifelte Einwohner versuchen, die Müllmengen vor Ort zu verbrennen. In Kairo fallen täglich geschätzte 25.000 Tonnen Müll mit 25 % organischem Anteil an.
Vor der Tötungsaktion wurde der Müll – insbesondere die organischen Abfälle – von etwa 70.000 Schweinemästern und Müllsammlern kostenlos abgeholt und an die „Allesfresser“ verfüttert. Die „Sabalin“, wie die Gemeinschaft der christlich-koptischen Müllmänner in Kairo genannt wird, verdiente hiermit seit fast 100 Jahren ihren Lebensunterhalt. Die Sabalin weigern sich jetzt, den Müll weiterhin mit Eselskarren und Kleintransportern abzuholen, da sie die Tötung der Schweine als direkten Angriff auf die eigene Bevölkerungsgruppe betrachten.
Auch im Bezug auf die durch das H1N1-Influenzavirus verursachte sogenannte Schweinegrippe war die Tötungsaktion wie erwartet völlig wirkungslos. Nach Angaben des Ägyptischen Gesundheitsministeriums hat dias Virus wenigstens 230 Ägyptern das Leben gekostet und 15.000 sind bisher daran erkrankt.
Zum Thema finden Sie ein Video im aho-Videoportal.
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