Geringe Überschreitungen: Dioxin-Funde in Futtermitteln aus Zuckerrüben
Düsseldorf/Köln/Oldenburg (aho) – Der Zuckerhersteller Pfeifer & Langen hat in Zuckerrübenschnitzeln, die in einem seiner Werke in Nordrhein-Westfalen produziert wurden, durch Eigenkontrollen Überschreitungen des Dioxin-Höchstwertes festgestellt. Amtlichen Untersuchungen laufen noch. Die Ergebnisse werden Mitte dieser Woche erwartet. Laut NRW-Landschwirtschaftsministerium waren in einem Fall 1,0 und in einem anderen Fall 1,65 Nanogramm pro Kilogramm gefunden worden. Der Grenzwert liege bei 0,75. Betroffen sind nach Angaben von Pfeifer & Langen die Standorte Euskirchen in NRW und Könnern in Sachsen-Anhalt.
Warum es in der Zuckerfabrik zu diesen Verunreinigungen gekommen ist, steht noch nicht endgültig fest. So lange die Ursache nicht geklärt ist, ist das Unternehmen von behördlicher Seite verpflichtet, jede Partie Zuckerrüben-Schnitzel auf Dioxine zu untersuchen. Diese Ware darf erst dann verfüttert werden, wenn das Ergebnis der Analyse zeigt, dass keine Dioxin-Belastung vorliegt.
Die betroffenen Zuckerrüben-Schnitzel wurden Anfang Oktober hergestellt und waren bereits zum größten Teil an Landwirte, Händler und Mischfutter-Hersteller in Bayern, Rheinland-Pfalz, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und die Niederlande ausgeliefert. Die Abnehmer der Ware und die zuständigen Behörden wurden unmittelbar nach Bekanntwerden des Analyseergebnisses durch das Unternehmen informiert. Die Verfütterung der noch vorhandenen Ware aus der verunreinigten Partie wurde behördlich untersagt. Auch wenn Teile der Zuckerrüben-Schnitzel schon im Futtertrog gelandet sind, ist nicht von einer Gefahr für den Verbraucher auszugehen, so das Agrarministerium in Düsseldorf
Auch eine ersten Risikoanalyse des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) in Oldenburg sieht keine Gefährdung von Endverbrauchern. Die Behörde habe am Sonnabend von dem Vorfall erfahren und Untersuchungen angeordnet, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Agrarministeriums. Belastete Ware sei gesperrt. Derzeit würden die Lieferlisten des Unternehmens auf weitere Kontakte nach Niedersachsen geprüft.
Überschreitungen der Grenzwerte in Milch oder Fleisch, welche von den Tieren stammen, die mit den Zuckerrüben-Schnitzeln gefüttert wurden, sind nicht zu erwarten, da die aktuell gefundenen Gehalte an Dioxin in den Futtermitteln nur leicht über dem EU-weit festgelegten Höchstwert liegen. Zudem werden Zuckerrüben-Schnitzel in der Ration von Wiederkäuern, Zuchtsauen und Pferden nur mit geringen Anteilen eingesetzt. Eine Verwendung in der Fütterung von Geflügel und Mastschweinen ist aus ernährungsphysiologischen Gründen nicht üblich.
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