Aflatoxine: Hofeigenes Futter unauffällig
Karlsruhe (aho) – Hofeigenes Futter ist nur geringfügig mit Aflatoxinen belastet. Das haben Untersuchungen des Max Rubner-Instituts (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) ergeben. Ein Projekt des Instituts hat zum Ziel, den Nahrungskettentransfer von Aflatoxinen vom Futter (Aflatoxin B1) in die Milch (Aflatoxin M1) abzuschätzen. Hier wird insbesondere das hofeigene Futters berücksichtigt. Dazu werden monatlich 350 zufällige Tanksammelwagenproben der Meiereien in Schleswig-Holstein auf Aflatoxin M1 untersucht. Von den in 2012 etwa 4.250 untersuchten Proben wurde in keinem Fall der gesetzliche Höchstwert von 50 Nanogramm pro Kilogramm überschritten. Auch in den hofeigenen Futtermitteln (z.B. Silagen) wurden bislang keine Grenzwertüberschreitungen festgestellt.
Aflatoxine werden immer wieder in importiertem Getreide, Nüssen und Trockenobst gefunden. Aflatoxine sind Mykotoxine (Schimmelpilztoxine), die von zwei Schimmelpilzarten der Gattung Aspergillus gebildet werden, die besonders in Regionen mit warmem und feuchtem Klima anzutreffen sind. In Europa gelten Aflatoxine daher als „importierte Toxine“. Mittlerweile sind knapp 25 Aflatoxine bekannt. Aflatoxin B1 gilt als die giftigste Substanz der genannten Gruppe. Aufgrund der bekannten genotoxischen und karzinogenen Eigenschaften der Aflatoxine sollte ihre Aufnahme über Lebensmittel soweit wie nur möglich minimiert werden.
Aflatoxine haben bei Konzentrationen um 10 µg/kg Körpergewicht akut lebertoxische Wirkung (Leberdystrophie), wirken jedoch schon bei geringeren Konzentrationen, vor allem bei wiederholter Aufnahme, karzinogen auf Säugetiere, Vögel und Fische. Die letale Dosis von Aflatoxin B1 beträgt bei Erwachsenen 1 bis 10 mg/kg Körpergewicht bei oraler Aufnahme. Im Tierversuch mit Ratten (letale Dosis 7,2 mg/kg Körpergewicht) wurde die Karzinogenität einer Tagesdosis von 10 µg/kg Körpergewicht eindeutig nachgewiesen. Aflatoxin B1 ist damit eine der stärksten krebserzeugenden Verbindungen überhaupt.
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