39 Schweine notgetötet; Schlachtverbot
Erfurt/Bad Langensalza (aho) – Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen ermittelt nach einem Bericht der „Thüringer Allgemeine“ gegen Verantwortliche der Agrargesellschaft Adib in Bad Langensalza wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung und das Arzneimittelgesetz. Der Stall ist für 1300 Sauen und 6400 Aufzuchtferkel ausgelegt.
Bei einer Kontrolle durch das Veterinäramt des Unstrut-Hainich-Kreises am 11. Januar 2017 habe das Amt zu enge Kastenstände, eine Überbelegung der Stallanlage, mangelnde Hygiene und eine hohe Ammoniakbelastung in den Ställen festgestellt. Auch seien erkrankte Tiere nicht behandelt worden.
Zudem seien auch die in der Anlage eingesetzten Arzneimittel zur Behandlung kranker Tiere nicht dokumentiert gewesen. Ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika aufgrund schlechter Haltungsbedingungen sei zudem belegt. Bestätigt wurde von der Behörde gegenüber der Thüringer Allgemeinen ebenfalls, dass noch am Tag der Kontrolle im Januar 39 schwer er krankte Schweine von ihrem Leid erlöst werden mussten.
Die Tiere mit unklarer nicht dokumentierter Medikation dürfen vorerst nicht geschlachtet und weiterverarbeitet werden, so der Bericht der Zeitung. Damit soll der Verbraucherschutz gewährleistet werden.
Gegen Geschäftsführer und die Anlagenleiterin ist ein Schweinehaltungs- und Betreuungsverbot in Vorbereitung. Anhörungen dazu laufen bereits, so das Blatt.
Anm. d. Red.: Verstoße gegen das Tierschutz- und Arzneimittelgesetz untergraben die Bemühungen der Landwirtschaft, das Image der Branche in der Öffentlichkeit mittels Tierwohlsiegeln zu verbessern. Tierrechtler werden sich immer wieder die Tierhaltungen herausgreifen, die den Tierschutz und das Arzneimittelrecht ignorieren.
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