Kinder und Jungtiere oft behandlungsbedürftig: NRW-Putenstudie bestätigt bekanntes Wissen
Düsseldorf (aho) – Kinder und Jungtiere (Welpen, Küken, Kälber, Fohlen) werden erfahrungsgemäß häufig von Infektionskrankheiten heimgesucht. Deshalb werden ähnlich wie bei Kindern in der Humanmedizin auch bei der Aufzucht von Puten eine Vielzahl von Antibiotika eingesetzt. Hierzu veröffentlicht das Agrarministerium in Düsseldorf aktuelle Zahlen und bestätigt damit bekanntes Wissen:
Im Rahmen der Erhebung hatten 20 Kreisordnungsbehörden für 516 Durchgänge in Aufzucht- und Mastbetrieben auswertbare Daten erhoben. Von diesen 516 Durchgängen wurden 479 (92,8 Prozent) antibiotisch behandelt, im Durchschnitt auch mehrmals. Einzelne Durchgänge erhielten in einem Mastdurchgang sogar bis zu 21 Behandlungen mit Antibiotika. Dabei kamen bis zu 10 verschiedene Wirkstoffe pro Durchgang zum Einsatz.
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