Plus 26%: Immer mehr Kinder bekommen Antibiotika
Hamburg (aho) – Ungeachtet der Diskussion um die Selektion antibiotikaresistenter Keime und dem qualifizierten Einsatz von Antibiotika bei Mensch und Tier, werden Antibiotika in der Humanmedizin immer großzügiger verabreicht. So ist innerhalb von nur zwei Jahren die Zahl der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Kinder zwischen drei und zwölf Jahren, die bei der Diagnose Mittelohrentzündung Antibiotika verordnet bekommen haben, um 26 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Auswertung von Daten der TK für den Zeitraum von 2008 und 2010.
„Gerade bei Mittelohrentzündungen sollten die Ärzte gründlich abwägen, ob Antibiotika wirklich nötig sind“, sagt Tim Steimle, Apotheker und Fachbereichsleiter für Arzneimittel bei der TK. „Denn je häufiger schon Kinder Antibiotika nehmen, desto höher das Risiko einer Antibiotika-Resistenz.“
Eine akute Mittelohrentzündung heilt meist folgenlos nach einigen Tagen. „In der Regel helfen entzündungshemmende Schmerzmittel wie zum Beispiel Ibuprofen oder Paracetamol, um die Schmerzen zu stillen“, so Steimle. „Auch abschwellende Nasentropfen, Wärme durch Rotlicht oder ein Traubenkernkissen haben sich sehr bewährt.“
Reply to “Plus 26%: Immer mehr Kinder bekommen Antibiotika”