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DAK wirft Humanmedizinern zu schnellen Antibiotika-Einsatz vor

Hamburg (aho) – Die meisten Antibiotika werden im Winter verschrieben. DAK-Daten zeigen, dass vor allem in der Erkältungszeit schnell zur so genannten Allzweckwaffe gegriffen wird: Mehr als 30 Prozent aller Antibiotika-Rezepte stellen Ärzte in den Monaten Januar, Februar und März aus. Das berichtet die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK. „Vermutlich werden die Medikamente immer noch gegen Grippe oder Erkältungen eingesetzt“, sagt Dr. Stefanie Schellhammer, Apothekerin bei der DAK. „Doch gegen Grippe ist ein Antibiotikum meist machtlos.“

Der Grund: Grippe und Co. werden durch Viren hervorgerufen, die die Körperzellen als Wirt nutzen, sie schädigen und schwächen. Die Folge: Husten, Schnupfen, Gelenk- und Gliederschmerzen und häufig Fieber. „Viren lassen sich sehr schwer bekämpfen. Am besten gelingt es den eigenen Zellen, die Viren zu töten“, sagt Dr. Schellhammer. „Schnupfen und Husten alleine verlaufen meist mild. Medikamente, die die Symptome lindern, und Hausmittel sind meist ausreichend; Antibiotika helfen nur bei bakteriellen Infektionen.“
Häufige Einnahme fördert Resistenzen

Problematisch wird es, wenn Antibiotika gegen Erkältungsviren eingesetzt werden. Denn: „Eine häufige Anwendung von Antibiotika schädigt gesunde Bakterien und hilft anderen, Resistenzen zu bilden“, erklärt die DAK-Expertin. Je häufiger die Arzneien eingesetzt werden, desto eher passen sich die Bakterien an und werden unempfindlich gegen die Medikamente.

Eine Antibiotika-Einnahme sollte deshalb sehr genau überlegt werden. „Für chronisch Kranke und immun geschwächte Patienten kann der Einsatz von Antibiotika bei starken Erkältungen angebracht sein“, sagt Dr. Schellhammer. „Schon um Komplikationen und eine zusätzliche bakterielle Erkrankung, wie eine Lungenentzündung, zu verhindern.““
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