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Humanmedizin: Mehr Antibiotika-Resistenzen durch falsche Verordnung

tablettenDavos/Eschborn (aho) – Weil Humanmediziner zu viele und häufig auch die falschen Antibiotika verordnen, steigt die Zahl resistenter Stämme, sagte Professor Michael Kresken von der Antiinfectives Intelligence laut einem Bericht der in Eschborn erscheinenden „Pharmazeutischen Zeitung“ während des Fortbildungskongresses Pharmacon Davos. Besondere Probleme bereiten dabei gegen Cefotaxim resistente E-coli-Stämme, gegen Methicillin resistente Stämme von Staphylococcus aureus und Vancomycin-resistente Erreger, so das Blatt in einem Bericht. Für die Zunahme der Antibiotikaresistenzen in der Humanmedizin werden in dem Bericht verschiedenen Gründe genannt. Generell seien die Präparate immer preiswerter geworden. Zudem verordneten Humanmediziner deutlich häufiger Antibiotika mit einem breiten Wirkspektrum. Diese förderten jedoch die Entstehung von Resistenzen im besonderen Maß, wird Kresken von der Pharmazeutischen Zeitung zitiert. Wenn ein Bakterienstamm aufgrund einer Resistenz gegen das eingesetzte Breitspektrumsantibiotikum die Therapie in einem Patienten übersteht, dann trifft er zum Ende der Therapie dort auf ideale Bedingungen für seine Vermehrung. Das Medikament hat sämtliche Konkurrenten beseitigt. Kresken riet deshalb den Ärzten, bei jeder Verordnung zu prüfen, ob ein Penicillin, Cephalosporin oder Fluorchinolon tatsächlich notwendig ist, oder stattdessen nicht auch ein Präparat mit einem kleineren Spektrum verordnet werden könne.

Hoher Verbrauch an Reserveantibiotika

Tatsächlich ist fast jedes zweite Antibiotikum, das in Deutschland von Humanmedizinern verordnet wird, ein sogenanntes Reserveantibiotikum. Darauf wies bereits im Jahr 2010 das Wissenschaftliche Institut der AOK hin. „Reserveantibiotika sollten nicht zur Therapie bei normalen Infektionen wie zum Beispiel Erkältungen eingesetzt werden“, so Helmut Schröder vom WidO in einer Presseinformation. Im Jahr 2001 fiel erst jede dritte deutsche Antibiotikaverordnung auf ein Reserveantibiotikum, wie das WidO im Jahr 2003 berichtete.

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