20.000 Tote jährlich durch mangelhafte Krankenhaushygiene: Zahl der Blutvergiftungsopfer alarmierend hoch
München/Berlin (aho) – Jährlich sterben in Deutschland 60.000 Menschen an einer Sepsis, der landläufig als Blutvergiftung bezeichneten Entzündungsreaktion auf Bakterien und andere Krankheitserreger. In einem Memorandum, das dem in München erscheinenden FOCUS vorliegt, kritisieren die Experten, dass jedes dritte bis vierte Sepsis-Opfer weiterleben könnte, wenn die Vorbeugung, die Früherkennung und die Therapie den gültigen medizinischen Leitlinien entsprächen, so der alarmierende Befund der Experten in dem Dokument. Ein großer Teil der Schuld liege im Medizinsystem. „Zu wenige Menschen aus den Risikogruppen werden gegen gefährliche Erreger wie Pneumokokken geimpft. Zu selten achten Ärzte auf erste Symptome einer Entzündungsreaktion. Und schließlich verschärfen Mängel bei der Krankenhaushygiene das Problem“, zählt Professor Konrad Reinhart, Leiter der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie in Jena und einer der Verfasser des Memorandums, wichtige Faktoren auf.
Das Papier wird am Montag in Berlin auf der Fachkonferenz „Sepsis Summit Berlin“ vorgestellt.
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