Expertenkritik: Übermäßiger Einsatz von Antibiotika bei Kindern
(aho) – In Deutschland werden Antibiotika bei Menschen zu häufig verschrieben. Etwa jedes zweite Kind bekommt einmal im Jahr ein Antibiotikum. Und das oft bei Erkrankungen wie Erkältung und Mittelohrentzündung. Diese Krankheiten werden aber meist nicht von Bakterien, sondern von Viren verursacht. Und gegen die können Antibiotika nichts ausrichten. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung werden Antibiotika nicht überall in Deutschland gleich häufig verordnet. Demnach erhalten in manchen Gegenden nicht einmal 20 Prozent der Kinder ein Antibiotikum, während es in anderen fast drei Mal so viele sind. An diesem Missstand hat sich in den letzten Jahren wenig geändert, so das Ergebnis der Studie.
In einem Faktencheck-Gesundheit-Interview beantwortet Prof. Dr. Gerd Glaeske Fragen zum Thema „Antibiotika bei Kindern in Deutschland“ und welche Probleme durch eine zu hohe Verordnungsrate entstehen können. Glaeske ist Co-Leiter der Abteilung Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung der Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik.
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