Zugvögel verbreiten resistente Keime!
(aho) Schwedische Wissenschaftler weisen in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der Fachzeit „Emerging Infectious Diseases“ auf die Möglichkeit hin, dass Zugvögel Viren und antibiotikaresistente Bakterien über grosse Entfernungen transportieren. So konnten hochresistente Salmonellen und Vancomycin-resistente Enterokokken in hohen Konzentrationen im Kot von Wildvögeln nachgewiesen werden. Vancomycin ist ein sogenanntes „Reserveantibiotikum“, welches in der Humanmedizin gegen sonst weitgehend resistente Keime eingesetzt wird.
Eine Vielzahl von Vögeln (Möwen) wandern zwischen Wohngebieten, Mülldeponien, Klärwerken, Rieselfeldern und landwirtschaftlichen Gebieten. Sie nehmen hier Nahrung und damit auch Keime auf und können diese Keime wiederum im städtischen und ländlichen Raum verbreiten. So können über den Einfall von Vogelschwärmen Futter – und Gemüseanpflanzungen und auch „freilaufende“ Tiere in der Landwirtschaft infiziert werden.
Quelle:
M. Sellin, H. Palmgren, T. Broman, S. Bergström, and B. Olsen Y Umea University, Umea, Sweden; and Y Kalmar County Hospital, Kalmar, Sweden INVOLVING ORNITHOLOGISTS IN THE SURVEILLANCE OF VANCOMYCIN-RESISTANT ENTEROCOCCI Emerging Infectious Diseases Volume 6, Number 1, Jan-Feb 2000
Lesen Sie zum Eintrag von antibiotikaresistenten Keimen über Klärwerke in die Umwelt und Nahrungskette den AHO – Hintergrundbericht: Resistente Keime und Rückstände im Wasser