Deutlich weniger Schmerzen bei der Saugferkelkastration durch Metacam®
München (aho) – Eine aktuelle Studie (1) der Ludwig-Maximilians-Universität München belegt: Meloxicam (Metacam®, Fa. Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH) mindert effektiv den postoperativen Schmerz bei der Kastration von Saugferkeln: Ferkel, denen vor der Kastration in Isofluran-Narkose Metacam® injiziert wird, haben eine Stunde nach der Kastration deutlich (signifikant) geringere Stresshormonkonzentrationen (Kortisol) im Blut als die Kontrollgruppen ohne zusätzliche Analgetikagabe.
In einer weiteren Studie (2) der Münchener Veterinärmediziner zeigten die mit einer einmaligen Metacam®-Injektion vor der Kastration versorgten Ferkel eine deutlich (signifikant) niedrigere Schmerz- und Stressreaktion: Ferkel, die nur eine lokale Anästhesie mit Procainhydrochlorid erhalten hatten, zeigten eine Schmerzreaktion, wie sie bei der Kastration ohne Betäubung auftritt.
Führt die Schmerztherapie mit zugelassenen Präparaten nicht zum Erfolg, kann – vor dem Hintergrund der neuen Erkenntnisse – Metacam® nach § 56a AMG im Einzelfall umgewidmet werden.
Die betäubungslose Ferkelkastration ist zurzeit in der EU und darüber hinaus in der Diskussion. Die Schweiz hat ein Verbot der Ferkelkastration ohne Schmerzausschaltung ab 2009 beantragt; niederländische Supermärkte wollen ab 2009 kein Fleisch von ohne Betäubung kastrierten Ferkeln mehr anbieten. In Deutschland ist die Kastration ohne Betäubung nur noch bei Saugferkeln unter acht Tagen erlaubt.
Weitere Informationen:
Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Dr. Jochen Deitmer, Tel: 06132-77-7174, E-Mail: jochen.deitmer@boehringer-ingelheim.com.
(1) Schulz, Cornelia et. al. (2007) : Auswirkung einer Isofluran-Inhalationsnarkose auf den postoperativen Kastrationsschmerz von Ferkeln. Berliner Münchener Tierärztliche Wochenschrift 120, Heft 5/6, S. 177-182
(2) Zöls, Susanne (2006): Möglichkeiten der Schmerzreduzierung bei der Kastration männlicher Saugferkel. Dissertation, Ludwig-Maximilians-Universität München.