Toxolasmose bei Schweinen: Schadnagerbekämpfung unerlässlich
Lelystad (aho) – Schadnager und Spitzmäuse spielen eine zentrale Rolle bei der Infektion von Schweinen mit dem Katzenparasiten Toxoplasma gondii. Das ist das Ergebnis einer Studie, die jetzt niederländische Wissenschaftler im Fachjournal „Veterinary Parasitology“ veröffentlichten.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie drei Bio-Schweinehaltungen mit bekannten Ratten – und Mäusebefall ausgewählt und zunächst den Befall der Schadnager und Spitzmäuse mit Toxoplasmen untersucht. Bei 10.3% der Ratten (Rattus norvegicus), 6.5% der Mäuse (Mus musculus), 14.3% der Waldmäuse (Apodemus sylvaticus) und 13.6% der Hausspitzmäuse (Crocidura russula) waren Toxoplasmen im Herz oder Gehirn nachweisbar.
Zu Beginn der Studie waren zwischen 8% und 17% der Bio – Schlachtschweine mit dem Katzenparasiten infiziert. Nach einer viermonatigen professionellen Schädlingsbekämpfung waren drei von vier Bio – Betriebe bei der Kontrolle ihrer Schweine am Schlachthof Toxoplasma – negativ. Nachdem die Schädlingsbekämpfung wieder eingestellt wurde, trat der Toxoplasmenbefall bei einem Bio – Betrieb wieder auf.
Die Untersuchung demonstriert eindrücklich, wie bedeutend eine qualifizierte Schadnagerbekämpfung für die Lebensmittelsicherheit bei Schweinefleisch ist.
In den Niederlanden bemüht sich die Fleischindustrie intensiv, Schweinehaltungen frei von Toxoplasmen zu halten. Es ist dokumentiert, dass sich Konsumenten insbesondere über rohes Schweinefleisch aus Freilandhaltung mit Toxoplasmen infizieren können.
Kijlstra A, Meerburg B, Cornelissen J, De Craeye S, Vereijken P, Jongert E.
The role of rodents and shrews in the transmission of Toxoplasma gondii to pigs.
Vet Parasitol. 2008 Jun 3. [Epub ahead of print]