Humanmedizin: Tripper-Erreger immer häufiger antibiotikaresistent +++ Zusammenhang mit Massentierhaltung noch unklar
London/Stockholm/Kopenhagen (aho) – Der Erreger der Geschlechtskrankheit Tripper „Neisseria gonorrhoeae“ bereitet den Humanmedizinern europaweit immer mehr Kopfzerbrechen. Wie jetzt ein internationales Autorenteam im Online-Jourmal „Eurosurveillance“ berichtet, ist der Erreger immer häufiger gegen Reserveantibiotika wie Cephalosporine und Fluorchinolone resistent. Die Autoren mahnen, Antibiotika qualifiziert zu verwenden (1). Weitere Publikationen belegen diesen besorgniserregenden Trend (2).
An mahnenden Stimmen von Humanmedizinern hat es nicht gefehlt: „Ein großes Problem ist derzeit vor allem der übermäßige Einsatz der so genannten Cephalosporine der dritten Generation und der Fluorchinolone–Antibiotika, die sehr wirksam sind, deren hoher Verbrauch aber mehrere spezielle multiresistente Problemkeime in Kliniken nach sich ziehen kann“, erklärte kürzlich Prof. Winfried Kern vom Universitätsklinikum Freiburg. Kern forscht im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) im Bereich „Krankenhauskeime und Antibiotika-resistente Keime“.
Anm. d. Red.: Wie die aho-Redaktion aus gewöhnlich gut unterrichteten „Berliner Kreisen“ in Erfahrung bringen konnte, arbeitet bereits ein hochqualifiziertes Spezialistenteam fieberhaft, um auch hier einen Zusammenhang mit der Massentierhaltung aufzuzeigen.
(1) Cole MJ, Spiteri G, Chisholm SA, Hoffmann S, Ison CA, Unemo M, Van de Laar M. Emerging cephalosporin and multidrug-resistant gonorrhoea in Europe. Euro Surveill. 2014;19(45):pii=20955.
(2) Bercot B, Belkacem A, Goubard A, Mougari F, Sednaoui P, La Ruche G, Cambau E.
High-level azithromycin-resistant Neisseria gonorrhoeae clinical isolate in France, March 2014.
Euro Surveill. 2014 Nov 6;19(44). pii: 20951.
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