Ministerin Höfken: „Die rechtlichen und praktischen Voraussetzungen für den 4. Weg existieren nicht“
Mainz (rlp) – „Die Forderung des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz nach einer Lokalanästhesie bei der Ferkelkastration ist eine Scheinlösung, die den Bauern nicht hilft. Denn für den 4. Weg ist kein dafür zugelassenes Tierarzneimittel auf dem deutschen Markt erhältlich und auch keine Zulassung absehbar. Für die Zulassung ist der Bund zuständig. Zudem erheben auch Tierärzte Bedenken“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute.
Alternativen zur Kastration ohne Betäubung lägen längst auf dem Tisch: Die aus Tierschutzsicht beste verfügbare Lösung, um den Ebergeruch zu vermeiden, sei die Immunkastration. Bereits seit 2009 sei ein Impfstoff gegen den Ebergeruch in Deutschland zugelassen, der die Kastration der Ferkel ersetzen könne. Daneben gebe es Verfahren zur Kastration unter Betäubung, die in Deutschland auch zugelassen seien, führte die Ministerin an. Bereits seit mehr als fünf Jahren – seitdem das Ende der Kastration ohne Betäubung ab dem Jahr 2019 – bekannt sei, stehe das Umweltministerium mit der Wirtschaftsbeteiligten im Land im Austausch, mit Runden Tischen „Ferkelkastration“ sowie im vergangenen Jahr mit einem Fachgespräch, um zeitnah über tierschutzkonforme Alternativen zu informieren und diese zu erörtern.
„Anstatt sich auf die Immunkastration oder geeignete Betäubungsverfahren vorzubereiten, setzt die Branche auf Verfahren, die jenseits einer realistischen Umsetzungsmöglichkeit sind. Auch die Pharmaunternehmen zeigen offensichtlich kein Interesse daran, ein entsprechendes Tierarzneimittel zur Lokalanästhesie in Deutschland zu beantragen. Die vergangenen Jahre hätte der Bauern- und Winzerverband besser nutzen können, um tierschutzkonforme Lösungen in Rheinland-Pfalz vorzubereiten und zu etablieren. Denn klar ist: Die rechtlichen und praktischen Voraussetzungen für den 4. Weg existieren in Deutschland nicht“, erklärte Höfken abschließend.
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