MAP erstmals im Blut von Crohn-Patienten nachgewiesen
Orlando (aho/lme) – Wissenschafter der University of Central Florida legen in der Fachzeitschrift „The Lancet“ erdrückende Beweise für die Verursachung des Krankheitsbildes „Morbus crohn“ durch die Bakterienart „Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis (Map)“ vor. Während sich frühere Untersuchungen auf die Untersuchung von Gewebeproben aus entzündlich veränderten Därmen von Patienten konzentrierten, gelang es den Wissenschaftler, MAP im Blut von Crohn-Patienten nachzuweisen.
Das Team untersuchte Blutproben von 28 Crohn-Patienten, neun Patienten mit Colitis ulcerosa und 15 Personen ohne eine chronisch-endzündliche Darmerkrankung. MAP konnte mittels der Untersuchungsmethode „PCR“ im Blut von 14 Crohn-Patienten nachgewiesen werden. Auch bei zwei Patienten mit Colitis ulcerosa wurden die Wissenschaftler fündig. Sie verweisen aber auf die Tatsache, dass beide Krankheitsbilder schwer voneinander abgrenzbar sind. Bei keinem der gesunden Testpersonen konnten sie hingegen das MAP im Blut nachweisen.
MAP ist bei Rindern, Schafen, Ziegen und vielen anderen Tieren für d as Krankheitsbilder der Paratuberkulose verantwortlich. Ähnlich wie bei Morbus crohn handelt es sich auch hier um eine chronische und unheilbare Darmentzündung. Sein Jahrzehnten wird in Fachkreisen diskutiert, ob durch unerhitzte Milch, Rohmilchkäse, Oberflächenwasser und mit MAP infiziertes Gemüse der Erreger zum Menschen gelangt und dort das Krankheitsbild Morbus crohn auslöst.
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Saleh A Naser, George Ghobrial, Claudia Romero, John F Valentine Culture of Mycobacterium avium subspecies paratuberculosis from the blood of patients with Crohn’s disease Lancet 2004; 364: 1039-44