Biologisch oder konventionell: Kein Unterschied bei Paratuberkulose
Falenty (aho) – Die biologisch-dynamische Bewirtschaftung von Milchviehbetrieben hat keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Paratuberkulose. Dies berichteten niederländische Veterinärmediziner anlässlich einer Tagung im polnischen Falenty. Für die Untersuchungen wurden im Jahre 2003 von über drei Jahre alten Kühen aus insgesamt 76 Bio-Milchviehherden gewonnen und mittels ELISA-Test auf Antikörper gegen den Erreger der Paratuberkulose „Mycobacterium avium paratuberculosis (MAP)“ getestet. Die gefundenen Ergebnisse wurden mit Daten von zumeist konventionellen Betrieben (Kontrollgruppe) verglichen, die am „Nationalen Niederländischen Paratuberkulosebekämpfungsprogramm“ teilnehmen. Von den 3688 Blutproben von Biobetrieben waren 43 „MAP-positiv“. Insgesamt waren 28,9 % der Bio-Betriebe von wenigstens einem Paratuberkulosebefund betroffen. In der Kontrollgruppe waren 34 % der Betriebe MAP-positiv. Der Unterschied war statistisch aber nicht signifikant und erklärt sich durch die durchschnittlich höheren Tierzahlen in konventionellen Betrieben.
Die Untersuchungen wurden durch das niederländische Landwirtschaftsministerium finanziell unterstützt. Da der Erreger der Paratuberkulose in vielen Untersuchungen und Veröffentlichungen auch für das Krankheitsbild des Morbus crohn beim Menschen verantwortlich gemacht wird, sollte überprüft werden, ob die Wirtschaftsweise einen Einfluss auf das Vorkommen der Paratuberkulose hat.
Aize Kijlstra, Hester Brouwer, Joop van der Werf, Gidi Smolders and Hilmar Weering No difference in paratuberculosis seroprevalence between organic and conventional dairy herds in the Netherlands In: Enhancing animal health security and food safety in organic livestock production systems 3rd SAFO Workshop; 16th-18th September 2004 in Falenty, Poland