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LGL Bayern: Paratuberkulosekühe wegen Infektionsgefahr nur mit Schutzkleidung handhaben

München (aho) – Um eine Infektion mit dem Erreger der Paratuberkulose „Mycobacterium avium paratuberculosis“ (MAP) zu vermeiden, empfiehlt das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) [Sachgebiet AP 3 – Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz] Landwirten und Mitarbeitern bei der Arbeit mit Paratuberkulosekühen konsequent Schutzkleidung zu tragen. Hierzu zählen laut LGL Mundschutz, Overall, (ggf. Einmalschutzanzüge) mit Kopfbedeckung, flüssigkeitsdichte, desinfizierbare Gummistiefel, Gummischürze, Gummihandschuhe. Ebenso sollen vom Arbeitsplatz getrennte Umkleidemöglichkeiten vorhanden sein. Nach Beendigung der Arbeiten soll die Schutzkleidung dekontaminiert werden.

Diese Vorsichtmaßnahmen dürften auch für Viehtransporteure und Mitarbeiter an Schlachtbetrieben gelten, bevor die infizierten Tiere über die Lebensmittelkette entsorgt werden.

Informieren Sie sich auf der Webseite des LGL detailliert über die notwendigen arbeitsmedizinischen Vorsorgemaßnahmen.

Hinweis der aho-Redaktion: Das LGL hat die Arbeitsschutzhinweise zum Umgang mit Paratuberkulosekühe nach der Berichterstattung aus dem Internet genommen. Die Redaktion hatte aber die Seite vorsorglich gesichert, da eine solche Reaktion abzusehen war. Sie kann als pdf in der Redaktion angefordert werden.

Die Entwickling rund um Mycobacterium avium paratuberculosis erinnert an den Erkenntnissprozess um Magengeschwüre (Ulcus) und das Bakterium Helicobacter pylori. Die Humanmediziner Barry Marshall und John Robin Warren aus Perth, Western Australia, entdeckten H. pylori im Jahre 1983. Ihre Entdeckung wurde von der medizinischen Forschung lange Zeit nicht ernstgenommen. Erst 1989 kam es zum Durchbruch, und das Bakterium wurde weltweit als Ursache des Ulcus angenommen. Im Dezember 2005 wurden Warren und Marshall für ihre Arbeiten zu H. pylori je zur Hälfte mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.

3 Comments, Comment or Ping

  1. Ich habe einen Mutterkuhbestand mit einer wohl typischen MAP-Durchseuchung (lt. Bluttest bzw. Kotuntersuchungen). Ein Umgang mit positiven Tieren ist unerlässlich. Die vorgeschlagene Schutzkleidung zu tragen (Mundschutz, Overall) würde bei den Spaziergängern, die gut in meinen offenen Stall schauen können und dies auch gerne tun, sicherlich für Irritationen und Fragen sorgen, die ich nicht ehrlich und offen beantworten könnte, ohne auf den Zusammenhang mit Morbus Crohn und die Versäumnisse in der Bekämpfung hinzuweisen.
    Ich beabsichtige, MAP-positive Tiere (nicht nur Ausscheider) konsequent aus meinem Bestand zu entfernen, was finanziell extrem anstrengend sein wird. Inzwischen überlege ich auch, meinen Tierbestand mit ca. 250 Tieren aufzulösen, um diesem Problem Herr zu werden. Ich fühle mich mit dem Problem ziemlich allein gelassen und fordere eine konsequente Bekämpfungsstrategie der MAP!!!

  2. Rehmann, Sibylle

    Bitte senden Sie mir den Beitrag über die Arbeitsschutzhinweise des LGL zu Paratuberkulose zu. Vielen Dank S. Rehmann

  3. Dr. Schmitt

    Bitte um Übersendung der Beschreibung der Schutzvorkehrungen.
    Danke.

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