Verbraucherschutz: Hepatitis-E-Virus in der Schweinehaltung, Lebensmittelkette und Umwelt
[Hepatitis E Virus]
Blacksburg (aho/lme) – Immer häufiger wird das Hepatitis-E-Virus (HEV) bei Menschen, Tieren und in der Umwelt nachgewiesen. Wie Professor Meng vom „Center for Molecular Medicine and Infectious Diseases; Virginia Polytechnic Institute and State University“ (Virginia Tech) in Blacksburg jetzt im Fachjournal „Virus Research“ (1) berichtet, konnte das Virus bei Haus- und Wildschweinen, Hühnern Kaninchen, Ratten, Mangusten, Hirschen nachgewiesen werden. Es liegen zudem Hinweise vor, dass das HEV bei Rindern und Schafen vorkommen kann. Menschen können sich sich insbesondere mit dem HEV-Serotyp 3 infizieren, der immer häufiger bei Haus- und Wildschweinen nachgewiesen wird. Infektionsgefährdet sind Menschen, die mit Schweinen umgehen (Landwirte, Tierärzte) und Menschen, die in schweinedichten Regionen leben. Ebenso der Verzehr von rohem oder unzureichend erhitztem Schweinefleisch. Gleiches gilt für Schweineleber, die bei einigen traditionell produzierten Würsten roh verarbeitet wird. Bei einer Untersuchung in den USA waren 11% der zum Verkauf angebotenen Schweinelebern mit dem HEV infiziert. Hepatitis E–Symptome sind grippeähnlich mit Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Gelbsucht. Insbesondere bei Schwangeren können sich dramatische Krankheitsbilder mit einer Sterblichkeit von rund 25 % bei der werdenden Mutter entwickeln.
Schweinebestände sind häufig mit dem HEV infiziert. Bei einer Untersuchung im US-Bundesstaat Iowa konnte das Virus in 15 von 22 Schweinefarmen nachgewiesen werden. Spanische Wissenschaftler fanden das HEV in 40 von 41 Beständen.
In die Umwelt gelang das HEV mit Schweinegülle und durch Auswaschungen von gegüllten Flächen in Oberflächengewässer. Von dort kann das Virus – so der Autor – ins Meer und damit in Muscheln gelangen, die gelegentlich roh (Austern) oder mangelhaft erhitzt von Menschen verzehrt werden. Als weitere Verbreitungswege der Viren sind „Naturdünger“ (Tierkot), die Bewässerung von Gemüseanpflanzungen und Trinkwasser möglich.
(1) Meng,X.-J.,
From barnyard to food table:The omnipresence of hepatitis E virus and risk for zoonotic infection and foodsafety.
Virus Res.(2011), doi:10.1016/j.virusres.2011.01.016
(2) Kumar, A. et al.:
Hepatitis E in pregnancy.
International Journal of Gynecology & Obstetrics (2004); 85(3): S. 240–304
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