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Niederlande: IKB-Schweinehalter verzichten ab sofort auf Cefalosporine und Fluorquinolone

Zoetermeer (aho) – Die im niederländischen Qualitätssicherungssystems IKB organisierten Schweinehalter wollen zukünftig auf solche Antibiotika verzichten, die in der Humanmedizin von besonderer Bedeutung sind. Das teilte die Fachgruppe Schweine der Branchenorganisation Vieh, Fleisch und Eier (PVE) jetzt in einer Pressemitteilung mit.

Demnach wurden Cefalosporine und Fluorquinolone von der Positivliste der IKB-konformen Tierarzneimittel gestrichen. Arzneimittel mit diesen Wirkstoffen dürfen werden angewendet noch auf den Betrieben vorrätig gehalten werden. Diese Arzneimittel werden umgangssprachlich als „Reserveantibiotika“ bezeichnet, da sie nur im Einzelfall „als eiserne Reserve“ nach sorgfältiger Indikationsstellung verabreicht werden sollen.

Bereits im Dezember 2010 hatten die niederländischen Ministerien für Landwirtschaft und Gesundheit angekündigt, den Einsatz von Antibiotika in der niederländischen Viehhaltung durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen drastisch senken und den Einsatz von Reserveantibiotka erschweren zu wollen.

Die niederländische Tierproduktion nahm bisher in Europa eine Spitzenposition beim Antibiotikaverbrauch ein. Eine Reduktion um 50% würde den niederländischen Antibiotikaverbrauch auf das Niveau von Deutschland absenken.

Exzessiver Gebrauch in der Humanmedizin

Reserveantibiotika werden in der Humanmedizin im großen Mengen verabreicht. Fast jedes zweite Antibiotikum, das in Deutschland von Humanmedizinern verordnet wird, ist ein solches Reserveantibiotikum. Darauf wies im September des vergangenen Jahres das Wissenschaftliche Institut der AOK hin. „Reserveantibiotika sollten nicht zur Therapie bei normalen Infektionen wie zum Beispiel Erkältungen eingesetzt werden“, so Helmut Schröder vom WidO in einer Presseinformation. „Sie sind – wie der Name sagt – die eiserne Reserve bei schweren Erkrankungen. Je sorgloser sie eingesetzt werden, desto resistenter werden Bakterien gegen Antibiotika.“ Das WIdO hat bereits 2001 in einer Antibiotika-Studie auf diese Gefahr hingewiesen. „Die aktuellen Verordnungszahlen belegen, dass diese Warnung leider immer noch aktuell ist“, betonte der stellvertretende Geschäftsführer des WidO.

Resistenzen hausgemacht

Der exzessive Einsatz von Reserveantibiotika in der Humanmedizin wird von Fachleuten für die immer größer werdenden Resistenzproblems in der Humanmedizin verantwortlich gemacht. Einen Grund für diese Entwicklung sieht der Infektiologe Professor Dr. Michael Kresken im Preisverfall bei generischen Substanzen. “Wenn Reserveantibiotika nur noch ein paar Cent pro Tablette kosten, werden sie einfach häufiger verordnet.“ Das sei aber fatal, denn „wir sind bis auf Weiteres verdammt dazu, mit den Substanzen zurechtzukommen, die wir haben.“ In den kommenden Jahren sei nicht damit zu rechnen, dass neue Antibiotika mit guter Aktivität gegen gramnegative Bakterien auf den Markt kommen werden. Der Einsatz breit wirksamer Substanzen müsse daher dringend reduziert werden, so Kresken.

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