Niederlande: Antibiotikareduktion stößt an Grenzen +++ Studie soll Antibiotikaeinsatz bei Hunden, Katzen und Pferden beleuchten
Utrecht (aho) – Der Antibiotikaverbrauch in der niederländischen landwirtschaftlichen Tierhaltung hat sich im Jahre 2014 insgesamt kaum verringert. Das ist dem Report der niederländischen Tierarzneimittelbehörden „SDA“ (Autoriteit Diergeneesmiddelen) zu entnehmen. Während ein weiterer Rückgang bei Kälbern (-1,6%) und Schweinen (-4,4 %) zu verzeichnen ist, ist der Antibiotikaeinsatz in der Broilermast im Vergleich zu 2013 um 21,1% gestiegen. In der Putenhaltungen wurde ein Anstieg um 4,9 % verzeichnet. Bemerkenswert ist der Rückgang von Antibiotika in Rinderbetrieben um 19,7 %.
Im Vergleich zum Referenzjahr 2009 ging der Absatz von Antibiotika für die Tierproduktion um 58,1% zurück. Im laufenden Jahr soll die Mengenerfassung auch auf Mastkaninchen ausgeweitet werden.
Die SDA begrüßt es, dass im Jahr 2014 Reserveantibiotika bei Kälbern, Rindern, Schweinen und Geflügel nur noch sporadisch eingesetzt wurden. Diese Präparate würden in den Niederlanden vor allem bei Hunden, Katzen und Pferden eingesetzt. Um den Antibiotikaeinsatz in diesem bisher nicht überwachten Bereich zu erhellen, sollen im Jahr 2016 in einer Studie die Verbrauchsmengen bei Hunden, Katzen und Pferden untersucht werden.
Report „Het gebruik van antibiotica bij landbouwhuisdieren in 2014“ (PDF).
Seit vielen Jahren wird der weitgehend unkontrollierte Antibiotikaeinsatz bei den „Companion Animals“ kritisiert.
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