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Kastrationsverzicht: Tierschützer fordern raschen Umstieg auf Improvac®-Eberimpfung

Brüssel (aho/lme) – Anlässlich der 2. Sitzung der EU-Pilotgruppe zum Thema Ferkelkastration, die am 13. Oktober auf Einladung der EU-Kommission in Brüssel stattfand, vertraten nach Informationen aus dem Teilnehmerkreis die Tierschutzorganisationen und der Europäische Bauern- und Genossenschaftsverband (Copa/Cogeca) unüberbrückbare Positionen. Seitens der Tierschutzorganisationen wurde nicht von der Forderung eines Verzichts im Jahr 2015 abgerückt, während Copa und Cogeca einen festen Termin generell ablehnten. Die Tierschutzorganisation wiesen vehement darauf hin, dass über die Impfung gegen den Ebergeruch (Eberimpfung) mittels Improvac® eine sofortige Möglichkeit zum Verzicht auf die chirurgische Kastration gegeben sei.
Die EU-Kommission will gegenwärtig das Thema Ferkelkastration noch nicht auf dem Verordnungswege regeln, so die Informationen aus Brüssel. Als Ergebnis aus der vorhergehenden Sitzung im September hatte die Kommission den 1. Januar 2018 als Kompromiss für einen EU-weiten freiwilligen Ausstieg aus der klassischen Kastration vorgeschlagen.
Die EU-Kommission beabsichtigt in einer schriftlichen Erklärung darauf hinzuweisen, dass die Eberimpfung (Impfung gegen Ebergeruch) bereits in Europa praktiziert wird. Hierdurch sollen alle gängigen Verfahrensweisen in Europa transparent gemacht werden. Der VDF (Verband der Fleischwirtschaft e.V.) machte darauf aufmerksam, dass hierbei die Konsequenzen für sensible Exportmärkte zu beachten seien.
Zur Klärung der offenen Fragen wird eine weitere Sitzung im November 2010 von der EU-Kommission einberufen werden, so die Informationen aus Brüssel.

In Belgien sind die Supermarktketten Colruyt und OKay bereits auf Fleisch aus Eberimpfung umgestiegen. Dies wurde von Tierschützern und Schweinehaltern begrüßt. Insbesondere die belgischen Schweinehalter erhoffen sich durch den Verzicht auf die blutige Kastration von Saugferkeln ein besseres Image bei den Verbrauchern.

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