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Impfung gegen Ebergeruch: Tadelloser Geruch und Geschmack des Fleischs von DLG bestätigt

Berlin (aho/lme) – Das Fleisch von Ebern, die zur Vermeidung des unerwünschten Ebergeruchs geimpft (Eberimpfung) wurden, hat die gleiche Verzehrsqualität wie Fleisch von kastrierten oder weiblichen Schweinen – zu diesem Ergebnis kommt eine unabhängige Frischfleisch-Qualitätsprüfung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) e.V. im Auftrag der Pfizer Tiergesundheit. Bei der anonymen Verkostung konnten die Prüfer keine Unterschiede bei Geschmack und Geruch des Fleischs feststellen. Damit bestätigt sich auch unter den hiesigen Bedingungen die positiven Erfahrungen, die seit mehr als zehn Jahren international mit der Eberimpfung gemacht wurden.

Seit Mai 2009 ist die Eberimpfung europaweit und somit auch in Deutschland als Alternative zur chirurgischen Kastration der männlichen Ferkel zugelassen.

Hintergrund der Sensorischen Prüfung

Zur Vermeidung des Ebergeruchs werden männliche Ferkel in den meisten Ländern in den ersten Lebenstagen chirurgisch kastriert. Bei der Suche nach alternativen Methoden zur Kontrolle des Ebergeruchs stehen insbesondere Überlegungen zum Tierschutz im Vordergrund – den Ferkeln sollen die durch die Kastration verursachten Schmerzen und der Stress erspart werden. Zum jetzigen Zeitpunkt werden als Alternativen vor allem die Kastration unter Narkose, die Impfung gegen Ebergeruch und die Ebermast diskutiert.

Die zweimalige Eberimpfung bewirkt eine vorübergehende reversible Unterdrückung der Hodenfunktion. Hierdurch werden in diesem Zeitraum auch keine unerwünschten Ebergeruchsstoffe mehr produziert.

Die Impfung ermöglicht während eines Großteils der Mastperiode ein natürliches Wachstum intakter, männlicher Schweine. Im Vergleich zu kastrierten Schweinen zeigen geimpfte Eber eine bessere Futterverwertung und die Schlachtkörper weisen einen höheren Magerfleischanteil auf.

DLG setzt Qualitätsstandards für Hersteller

Die DLG ist eine politisch unabhängige, neutrale Fachorganisation der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Das DLG-Testzentrum ist international führend in der Qualitätsbewertung von Lebensmitteln und garantiert eine professionelle und objektive Qualitätsbeurteilung durch geschulte Prüfer aus der Branche. Jedes Jahr testet die DLG rund 20.000 Lebensmittel aus dem In- und Ausland. Nur sensorisch einwandfreie, qualitativ überdurchschnittlich gute Lebensmittel erhalten die begehrte DLGPrämierung in Bronze, Silber oder Gold.

Fleischproben anonymisiert

(Bild: DLG-Testprüfzentrum) Die Schweinefleisch-Proben wurden im Rahmen der offiziellen SBFrischfleischprüfung zur Grillsaison mit unabhängigen Prüfern im April 2010 getestet, die die jährliche Prämierung mit DLG-Urkunden und -Medaillen zum Ziel hatte. Es lagen je zehn Fleischproben von geimpften Ebern, Kastraten und weiblichen Tieren vor. Da Ebergeruch hauptsächlich durch die beiden Substanzen Androstenon und Skatol verursacht wird, die sich vor allem im Fettgewebe anreichern, stammten jeweils fünf der zehn Proben aus Teilstücken des fettreichen Nackens, die anderen fünf Proben aus dem mageren Schinken.

Ergebnisse

Die Prüfung des Fleischs erstreckte sich im Wesentlichen auf die sensorische Analyse der Proben, insbesondere die Beurteilung des Geruchs und des Geschmacks im zubereiteten, verzehrfähigen Zustand. Keine der insgesamt 30 Proben wies in der Prüfung eine geruchliche Abweichung auf, sodass jede einzelne Probe in dieser Kategorie mit der Höchstnote 5 bewertet wurde. Ähnlich gute Ergebnisse wurden in der Kategorie Geschmack erzielt. Lediglich eine Probe der geimpften Tiere zeigte eine geschmackliche Abweichung, die nach Aussage der DLG-Prüfer auch in Fleisch von weiblichen und kastrierten Tieren vorkommen kann. Alle weiteren Proben erhielten auch in dieser Kategorie die Höchstnote 5.
Diese Ergebnisse bestätigen die Resultate umfangreicher Verkostungen in verschiedenen Ländern: die Impfung gegen Ebergeruch verhindert zuverlässig die Bildung unangenehmer Geruchsstoffe, die für den Ebergeruch typisch sind. Für die Verbraucher gibt es folglich bei der Verarbeitung und dem Verzehr von Schweinefleisch, das von geimpften Tieren stammt, keine Qualitätsunterschiede gegenüber Fleisch von kastrierten oder weiblichen Schweinen. In weiteren Prüfungen sollen diese Analysen wiederholt und auf die Gesamtbeurteilung fertiger Fleischprodukte ausgedehnt werden.

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