animal-health-online®
Redaktion Grosstiere

Zwischenablage01 powered by ...
T O P N E W S ►

Angriff auf den Markt: Tönnies, Vion und Westfleisch geben Abnahmegarantie für Jungeber

Bonn (aho/lme) – In der vergangenen Woche haben die Fleischriesen Tönnies, Vion und Westfleisch per Pressemitteilung der QS GmbH in Bonn eine Abnahmegarantie für Jungeber ohne preislichen Abzug verkünden lassen. Die QS GmbH flankierte den Umstieg des Trios auf die Jungeberschlachtung zeitgleich mit einheitlichen Rahmenbedingungen für die nichtamtliche Identifizierung von Schlachtkörpern mit Ebergeruch am Schlachtband.

Brancheninsider sehen in dieser koordinierten Aktion einen Angriff auf den Schlachtschweinemarkt, da nur die drei Fleischriesen mit ihrem Marktanteil von rund 55%, einer ausgeprägten Exportorientierung und der nötigen Verarbeitungstiefe die Möglichkeit haben, Eber mit Geschlechtsgeruch zu verarbeiten. Nach bisherigen Erfahrungen aus der Schlachtbranche sollen 3 bis 6% der Jungeber geruchsauffällig sein, wobei diese Prozentangaben mangels definierter Beurteilungskriterien kaum vergleichbar sind und in der Fachliteratur weitaus höhere Prozentsätze genannt werden.

Ebermäster sind so auf Gedeih und Verderb gezwungen, ihre Eber und Sauen entsprechend der Einkaufbedingungen (50:50) den Fleischriesen anzudienen und die dann geltenden Preise unweigerlich hinzunehmen. Ein Verkauf nach Marktpreisen wäre ausgeschlossen. Das Nachsehen haben dann auch die kleineren Schlachtunternehmen, die auf Grund geringerer Volumenströme und fehlender Verarbeitungsbetriebe keine Möglichkeiten haben, Fleisch mit Geruchsabweichungen („Stinkefleisch“) in geeigneten Produkten zu „maskieren“ oder in Hackfleischprodukten zu verdünnen. Auf dem freien Markt dürften müffelnde Schweinehälften kaum zum vollen Preis abzusetzen sein, wenn ein Abnehmer zum gleichen Preis eine tadellose Ware erhält.

Unbekannt ist in diesem Spiel die Haltung der Veterinärverwaltung. Ist es doch bisher amtliche Aufgabe, entsprechend der EU-VO 854/2004 im Rahmen der Schlachttier- und Fleischuntersuchung Eberschlachtkörper mit „ausgeprägtem Geschlechtsgeruch“ als untauglich zu maßregeln und deren unschädliche Beseitigung als K3-Material zu gewährleisten. Schnüffler der Fleischriesen – auch wenn sie nach privatrechtlichen QS-Vorgaben vorgehen – gewährleisten dies nicht mit der notwendigen Rechtssicherheit. Der amtliche Tierarzt am Schlachtbetrieb wäre so in der misslichen Lage, mit dem amtlichen Stempel eine Tauglichkeit zu bescheinigen, die er selbst nicht geprüft hat.

One Comment, Comment or Ping

  1. Thomas Meier

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Tätigkeit, die in den Schlachtbetrieben durchgeführt wird hat in keiner Weise etwas mit der Arbeit der amtlichen Personen (Veterinäre/Fachassistenten) zu tun. Sie fällt somit auch nicht unter die EU-VO 854/2004.
    Schlachtbetriebe, die die entsprechend ausgewählten Personen am Schlachtband einsetzen, um eine zusätzliche Selektion der Karkassen vorzunehmen, erfüllen damit eine Kundenspezifikation und keine amtliche Tätigkeit, die mit einer Genusstauglichkeitsbeurteilung einhergeht. Diese Entscheidung findet bereits vorher statt und wird durch das amtliche Personal nach bestem Wissen gefällt.

    Die Rolle der amtlichen Seite und die weiteren Arbeitsschritte in den Schlachtbetrieben sind und bleiben – auch mit den neuen Entwicklungen bezüglich des Tierschutzes – nach wie vor klar geregelt!

Reply to “Angriff auf den Markt: Tönnies, Vion und Westfleisch geben Abnahmegarantie für Jungeber”

Suche



Datenschutzerklärung

TOPIC®-Klauen-Emulsion und Gel: Bei Mortellaro Präparate ohne Wartezeit einsetzen! DSC_0014

Die Folgen der kastrationslosen Ebermast: Ungenießbares Eberfleisch stört das Vertrauen der Verbraucher

Fragen und Antworten zur 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes.

Antibiotikaverbräuche in Human- und Veterinärmedizin: Was ist viel & Und wer verbraucht "viel"?



Topic-Logo

tierbestand12-13

Penisbeißen in der Ebermast: ... sofort rausnehmen, sonst ist da die Hölle los! Penis_Zeller_Beringer_02

Das arttypische Verhalten der Eber sorgt für Unruhe in der Ebermast.



Bis zu 1 % ungenießbare Stinker: 24.000.000 kg Schweinefleisch in die Tonne?

Antibiotikaverbräuche in der Tierhaltung: Genau hinschauen lohnt sich

Tunnelblick: Stinkefleisch ist nicht das einzige Problem der Ebermast

Eberfleisch mit Geschlechtsgeruch: "Ich befürchte, dass der Fleischkonsum schleichend zurückgeht"


gesundheit


Isofluran-Gasnarkose
Ferkelkastration, Ebermast, Eberimpfung
Verbraucherschutz: Paratuberkulose & Morbus crohn
Toxoplasmose bei Schweinen, Geflügel und Menschen
Botulismus
Morbus Crohn durch Mykobakterien: Ein Verdacht wird zur Gewissheit
Topic®-Emulsionspray und Gel decken ab, lösen Verkrustungen, trocknen aus und sind gegen Bakterien und Pilze konserviert. Die Topic®-Produkte neutralisieren den tierspezifischen Eigengeruch und Gerüche von Entzündungssekreten z.B. beim Zwischenschenkelekzem, Sommerekzem, Kannibalismus, Mauke, Huf- oder Klauenveränderungen. Der versorgte Bereich wird so für Insekten (Fliegen) wenig attraktiv. Die Emulsion und das Gel können auch unter Verbänden und im Zwischenschenkelbereich von Kühen eingesetzt werden.

Zoonosen



Beliebte Beiträge



Morbus Crohn & ParaTb



Prof. Borody im Interview bei YouTube.