Niederlande: Markt für Masteber kollabiert; Kastration erlebt Renaissance
Amsterdam (aho) – Trotz früherer Zusagen, bis 2015 aus der Ferkelkastration auszusteigen, werden in den Niederlanden immer noch ein Drittel der Ferkel kastriert. Wie kürzlich die Zeitung „De Telegraaf“ unter Berufung auf die landwirtschaftliche Branchenorganisation „LTO Nederland“ (Land- en Tuinbouw Organisatie) meldete, ist der Markt für unkastrierte Ferkel gesättigt. Tatsächlich werden jetzt in den Niederlanden wieder mehr Ferkel kastriert, zitiert das Blatt eine Stellungnahme der Tierschutzorganisation „Wakker Dier“. Die Tierschützer fordern demnach die niederländische Regierung auf, die schmerzhafte Prozedur zu verbieten.
Da Eberfleisch nur schwer verkäuflich ist, müssen Ebermäster an niederländischen Schlachtbetrieben Abschläge von bis zu 12 Euro hinnehmen. Hinzu kommt noch der aktuell niedrige Schweinepreis, sodass der Markt für Masteber von Brancheninsidern als „kollabiert“ beschrieben wird. Nach Recherchen der Zeitung wird den Landwirten von Seiten der Vermarkter nahe gelegt, die männlichen Ferkel wieder zu kastrieren. Laut LTO verkauften niederländische Supermärkte seit einigen Jahren fast ausschließlich Schweinefleisch unkastrierter Eber, aber viele europäische und internationale Abnehmer lehnen Eberfleisch mit Hinweis auf das ungelöste Problem Ebergeruch grundsätzlich ab.
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