Toxoplasma gondii: Schweine-Freilandhaltung mit hohem Infektionsrisiko
Uppsala (aho) – Schweine in Freilandhaltung sind deutlich häufiger mit dem Katzenparasiten Toxoplasma gondii infiziert als Artgenossen in Stallhaltung. Hierauf verweisen jetzt schwedische Wissenschaftler der Universität von Uppsala. Die Experten befürchten, dass der Trend zu einer tierfreundlichen Schweinehaltung auf Bio-Betrieben das Risiko einer Toxoplasma-Infektion für Konsumenten deutlich steigt.
Während bei schwedischen Schweinen in Stallhaltung nur bei einem Prozent der Tiere Antikörper gegen die Parasiten gefunden wurden, waren es bei Bio-Schweinen acht Prozent. Die Wissenschaftler identifizierten die Freilandhaltung als den Faktor, der für eine Infektion der Schweine verantwortlich ist. (1).
Niederländische Wissenschaftler des „Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu (RIVM)“ berichteten bereits im Jahr 2007 in der Fachzeitschrift „Veterinary Parasitology“ (2), dass in den Niederlanden jede dritte Freilandschweinehaltung mit Toxoplasma gondii infiziert ist. Für ihre Untersuchungen hatten sie 845 Schweineblutproben von 40 Biobetrieben, neuen Freilandhaltungen und 24 konventionellen Stallhaltungen auf Antikörper gegen Toxoplasmen untersucht. Sie stellten fest, dass die Wahrscheinlichkeit Antikörper gegen Toxoplasmen zu finden, auf Freilandbetrieben im Vergleich zu konventionellen Stallhaltungen sechzehnmal größer ist.
(1) Camilla Wallander, Jenny Frössling, Fernanda C. Dórea, Arvid Uggla, Ivar Vågsholm, Anna Lundén
Pasture is a risk factor for Toxoplasma gondii infection in fattening pigs
Vet Parasitol, Vol 224, 15 July 2016, Pages 27–32
(2) van der Giessen J, Fonville M, Bouwknegt M, Langelaar M, Vollema A.
Seroprevalence of Trichinella spiralis and Toxoplasma gondii in pigs from different housing systems in The Netherlands.
Vet Parasitol. 2007 Sep 30;148(3-4) Pages 371-4.
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