Dänemark: Hohe Todesrate unter Bioferkeln soll gesenkt werden
Kopenhagen/Aahus (aho) – Die dramatischen Ferkelverluste unter dänischen Bio-Ferkeln sollen jetzt im Rahmen eines vom Agrarministerium in Kopenhagen geforderten Projektes gesenkt werden. Wissenschaftler der Universität Aahus hoffen, die Ferkelverluste bis zum Absetzen von 30 auf 20% zu reduzieren. Damit lägen die Tierverluste immer noch weit über den Tierverlusten in der konventionellen Tierhaltung.
Die Wissenschaftler wollen prüfen, ob auf den Öko-Betrieben geeignete Schweinerassen eingesetzt werden und wie durch verbesserte Abferkelhütten in der Freilandhaltung den Sauen bei Geburtsschwierigkeiten besser geholfen werden kann. Dafür sollen verschiedene Abferkelhütten erprobt und verglichen werden.
Für das Projekt sollen auf zehn Bio-Sauenhaltungen Daten über die Abferkelhütten, Todesfälle, Klimadaten in den Hütten, Gesundheit der Sauen und ihre Körperkondition erfasst werden. Bisherige Untersuchungen erbrachten Hinweise, dass die Bioferkel wegen ihrer geringen Geburtsgewichte weniger robust sind, auskühlen und verhungern.
Tatsächlich belegen wissenschaftlich messbare Fakten den oftmals schlechten Gesundheitsstatus von Bio-Tieren. Auf einer Tagung im dänischen Hovborg referierte Frau Professor Sandra Edwards von der Universität Newcastle Daten von Schweinen aus der schwedischen Bioschweinehaltung. Demnach sind Biotiere weitaus häufiger von Gelenksentzündungen, Leberschäden, Parasitenbefall und Schwanzbeißen betroffen. Allein beim Befund „Pleuritis“ waren die Bio-Tiere weniger auffällig.
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Bereits vor einigen Jahren bescheinigte eine Untersuchung am Schlachthof Kulmbach konventionell aufgezogenen Rindern und Schweinen einen deutlich besseren Gesundheitsstatus.
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Auch Bei Bio-Puten belegen eindeutige Fakten einen deutlich schlechteren Gesundheitsstatus.
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Kürzlich belegte ein Studie der Universität von Aarhus Ferkelverluste von 33%.
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Parasiten wie Kokzidien, Spul- und Peitschenwürmer sind bei Bioschweinen nicht selten.
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In der Biobranche selbst mahnen Fachleute mehr Tierschutz und Tiergesundheit an. So Frau Professor Ute Knierim von der Uni Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften. Sie verwies unter anderem auf Missstände in der Bio-Geflügelhaltung und den hohen Sterblichkeitsraten. Die Expertin forderte in der Zeitschrift „Ökologie & Landbau“ gar ein Tierschutzlabel für Bio-Betriebe.
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