Freilandschweine überdurchschnittlich häufig von schmerzhaften Gelenkveränderungen betroffen
Uppsala (aho) – In der Freilandhaltung sind – im Vergleich zur der konventionellen Stallhaltung – die Gelenke von Schweinen weitaus höheren Belastungen ausgesetzt, so dass am Schlachthof weitaus mehr Freilandschweine wegen Gelenkschäden auffallen als „Stallschweine“. Hierzu berichten jetzt schwedische Wissenschaftler verschiedener Institutionen in der Fachzeitschrift „BMC Veterinary Research“.
Das Problem ist bekannt: Amtliche Daten der schwedischen Schlachttier- und Fleischuntersuchung belegen, dass im Zeitraum von 1997 bis 2012 zwischen 2,5 und 6,5% aller Bio-Mastschweine wegen Gelenkentzündungen und Gelenkschäden gemaßregelt werden mussten. Schweine aus konventioneller Stallhaltung waren mit 1 bis 2,2% deutlich weniger betroffen.
In der aktuellen Untersuchung wiesen 4,2% der Freilandschweine zum Zeitpunkt der Schlachtung schwere Gelenkschäden auf, die fleischhygienerechtlich gemaßregelt werden mussten. Die Schweine aus Stallhaltung waren unauffällig.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass am Schlachthof bei weitem mit alle Gelenkveränderungen erkannt werden und so dass Problem unterschätzt wird. Die Experten fordern, für die Freilandhaltung Schweine mit robusteren Gelenken zu züchten, die so den höheren Belastungen der Freilandhaltung eher gewachsen sind.
Etterlin P, Ytrehus B, Lundeheim N, Heldmer E, Osterberg J, Ekman S.
Effects of free-range and confined housing on joint health in a herd of fattening pigs.
BMC Vet Res. 2014 Sep 11;10(1):208. [Epub ahead of print]
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