Kein besserer Gesundheitsstatus bei Bio-Tieren
Fulda (aho) – Trotz höherer Anforderungen an Tierschutz und Stallsysteme hat die ökologische Tierhaltung beim Thema Tiergesundheit von Schweinen und Kühen in gleichem Umfang mit Krankheiten zu kämpfen wie die konventionelle Wirtschaftsweise. Darauf hat der Leiter des Fachbereichs Tierernährung und Tierhaltung an der Universität Witzenhausen Professor Dr. Albert Sundrum anlässlich der 8. Öko-Junglandwirte-Tagung in Fulda hingewiesen. „Dabei muss es doch unser Anspruch sein, an dieser Stelle besser zu sein. Das erwarten auch die Verbraucher“, so Sundrum. Er mahnte deshalb zu einem möglichst objektiven Blick auf die Gesundheit der eigenen Tiere, der auch durch Zahlen untermauert sein sollte. Zudem plädierte Sundrum dafür, dass die Bioverbände Vorgaben für wissenschaftlich abgesicherte, gesundheitsbezogene Parameter festlegen, wie beispielsweise Grenzwerte für Zellzahlen in der Milchviehhaltung. Auch die Beratung müsse sich hier auf einheitliche, möglichst objektive Standards einigen. Andernfalls drohe das Qualitätsniveau tierischer Bioprodukte zu sinken (1).
Tatsächlich belegen wissenschaftlich messbare Fakten den oftmals schlechten Gesundheitsstatus von Bio-Tieren. Auf einer Tagung im dänischen Hovborg referierte Frau Professor Sandra Edwards von der Universität Newcastle Daten von Schweinen aus der schwedischen Bioschweinehaltung. Demnach sind Biotiere weitaus häufiger von Gelenksentzündungen, Leberschäden, Parasitenbefall und Schwanzbeißen betroffen. Allein beim Befund „Pleuritis“ waren die Bio-Tiere weniger auffällig.
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Bereits vor einigen Jahren bescheinigte eine Untersuchung am Schlachthof Kulmbach konventionell aufgezogenen Rindern und Schweinen einen deutlich besseren Gesundheitsstatus.
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Auch Bei Bio-Puten belegen eindeutige Fakten einen deutlich schlechteren Gesundheitsstatus.
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Kürzlich belegte ein Studie der Universität von Aarhus Ferkelverluste von 33%.
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Parasiten wie Kokzidien, Spul- und Peitschenwürmer sind bei Bioschweinen nicht selten.
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In der Biobranche selbst mahnen Fachleute mehr Tierschutz und Tiergesundheit an. So Frau Professor Ute Knierim von der Uni Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften. Sie verwies unter anderem auf Missstände in der Bio-Geflügelhaltung und den hohen Sterblichkeitsraten. Die Expertin forderte in der Zeitschrift „Ökologie & Landbau“ gar ein Tierschutzlabel für Bio-Betriebe.
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(1) Prof. Dr. Albert Sundrum,
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8. Öko-Junglandwirte-Tagung; Anspruch und Wirklichkeit im Ökolandbau
25. – 27. Oktober 2013 in Fulda
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