Campylobacter jejuni: Bio-Geflügelfleisch mit hohem Infektionsrisiko; Wissenschaftler mahnen Kontrollmaßnahmen an
Soeborg (aho/lme) – Bio-Geflügelfleisch ist weitaus häufiger mit Krankheitserregern der Gattung Campylobacter infiziert als konventionell produzierte Ware. Das berichteten kürzlich dänische Wissenschaftler der „Danmarks Tekniske Universitet” in der Fachzeitschrift „International Journal of Food Microbiology“ (1).
Häufigster Vertreter der Gattung war Campylobacter jejuni. Der Erreger Campylobacter jejuni kann schwerste Lebensmittelinfektionen mit wässrigen Durchfällen, Fieber und Krämpfen auslösen. Als seltene Komplikation kann das Guillain-Barré-Syndrom auftreten.
Im Jahresverlauf waren 54.2% (CI: 40.9-67.5) des Bio-Geflügelfleisches kontaminiert. Bei konventioneller Ware waren es 19,7% (CI: 14.8-24.7). Vor dem Hintergrund des hohen Infektionsrisikos durch Bio-Geflügelfleisch mahnen die Wissenschaftler, regelmäßige Kontrollen in der Bio-Branche durchzuführen.
Die dänischen Wissenschaftler bestätigen damit eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) die belegt, dass Erreger vom Typ „Campylobacter“ auf Freiland- und Biobetrieben besonders häufig vorkommen. Während in dieser Studie die konventionell geführten Betriebe nur zu etwa 40 % befallen waren, waren es bei den alternativen Haltungsformen bis über 60%.

(1) Rosenquist H, Boysen L, Krogh AL, Jensen AN, Nauta M.
Campylobacter contamination and the relative risk of illness from organic broiler meat in comparison with conventional broiler meat.
Int J Food Microbiol. 2013 Apr 1;162(3):226-30. doi: 10.1016/j.ijfoodmicro.2013.01.022. Epub 2013 Feb 1.
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