Bio-Schweine häufig mit Wurmbefall; bis zu 96% „Milk-Spots“
[Wurm-Hepatitis] Kopenhagen (aho) – Dänische Bioscheine sind häufig von Spulwürmern (Ascaris suum) befallen und sind ständigen Reinfektionen ausgesetzt. Das berichten jetzt dänische Wissenschaftler der Universität von Kopenhagen in der Fachzeitschrift „Parasites & Vectors“. Für ihre Untersuchungen hatten sie über den Zeitraum von einem Jahr in fünf Bio-Schweinehaltungen die Schweine, Einstreu und Außenausläufe untersucht.
Endmastschweine waren mit 64 % am häufigsten von Würmern befallen. Dann folgten junge Schweine mit 48%, tragende Sauen mit 28% und säugende Sauen mit 15 %. Die Wissenschaftler geben zu Bedenken, dass aus der Umwelt über das Maul aufgenommene und mit dem Kot ausgeschiedene Wurmeier ein falsch positives Ergebnis erbringen können.
Am Schlachthof zeigten bis zu 96% der Bio-Schweine Vernarbungen der Leber (Milk-Spots), die auf eine durchlittene Wurm-Hepatitis hinweisen. (Anm. d. Red.: bei konventionell aufgezogenen Schweinen wird ein Anteil von 5% an vernarbten Leben als „tolerabel“ hingenommen.)
Im Einstreu (Stroh) der Liegebereiche wurden 106 Wurmeier je g Stroh gemessen; auf sonstigen Flächen 445 Wurmeier je g Stroh. Im Bereich der Kotecken (Latrinen) waren es 1331 Wurmeier je g Stroh.
Auf den untersuchten Bio-Schweinehaltungen versuchten die Landwirte durch eine Weiderotation die Zahl der Wurminfektionen zu reduzieren. Da aber die Eier des Schweinespulwurms rund neun Jahre im Boden infektiös bleiben, wäre eine Rotationsdauer von zehn Jahren notwendig, was an einer unzureichenden Verfügbarkeit von Weideflächen scheitern dürfte, so die Wissenschaftler in ihrer Publikation. Zudem könnte eine unqualifizierte Anwendung von Arzneimitteln zur Wurmbehandlung auf den Betrieben den Behandlungserfolg beeinträchtigen.
Kiran K. Katakam, Stig M. Thamsborg, Anders Dalsgaard, Niels C. Kyvsgaard and
Helena Mejer
Environmental contamination and transmission of Ascaris suum in Danish organic pig farms
Parasites & Vectors, 2016, 9:80 DOI: 10.1186/s13071-016-1349-0
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