Morbus crohn: Britische Wissenschaftler klären Schadwirkung von MAP auf
Liverpool (aho/lme) – Wissenschaftler von der Universität von Liverpool haben jetzt herausgefunden, wie das Bakterium Mycobacterium avium paratuberculosis (MAP) beim Menschen eine chronische Darmentzündung – den Morbus crohn – auslöst. In Deutschland sind nach Schätzungen rund 170.000 Menschen betroffen. Bei vielen Crohn-Patienten kann MAP nachgewiesen werden. MAP löst bei Rindern und anderen Tieren ebenfalls eine chronische Darmentzündung – die Paratuberkulose – aus. MAP wird häufig in Milch und Milchprodukten gefunden.
Die Wissenschaftler berichten jetzt im Fachjournal Gastroenterologie, das die Mycobacterien einen Botenstoff produzieren, die Fresszellen (Makrophagen / Immunzellen) davon abhalten, Coli – Bakterien anzugreifen und zu vernichten. Ebenso gelang den Wissenschaftler der Nachweiß, dass das Mycobakterium avium paratuberculosis einen spezifischen Antikörper mit der Bezeichnung „ASCA“ induziert. Diese Antikörper werden im Blut von zwei Drittel aller Morbus crohn – Patienten gefunden.
Die Wissenschaftler wollen jetzt in einer Studie überprüfen, ob Crohn – Patienten erfolgreich mit einer Antibiotikakombination behandelt werden können.
Mpofu CM, Campbell BJ, Subramanian S, Marshall-Clarke S, Hart CA, Cross A, Roberts CL, McGoldrick A, Edwards SW, Rhodes JM. Microbial mannan inhibits bacterial killing by macrophages: a possible pathogenic mechanism for Crohn’s disease. Gastroenterology 2007 Nov;133(5):1487-98